ZusammenfassungDie im südlichen Indischen Ozean gelegene, postkoloniale Inselrepublik Mauritius ist gegenwärtig Herausforderungen in ihrer Regionalentwicklung ausgesetzt, die in der Transformation der Insel von einer agrikulturellen, zuckerbasierten Gesellschaft hin zu einer diversen Ökonomie begründet sind. Die Verbesserung der Lebensbedingungen in allen Regionen des Inselstaates soll durch einen dreigliedrigen Ansatz der regionalen Entwicklung erreicht werden, der im Wesentlichen aus einer Sonderwirtschaftszone, dem internationalen Tourismus und Investitionen in die Informations- und Kommunikationstechnologie besteht. Der Aufsatz analysiert, ob diese Strategien erfolgreich in der Verbesserung der Lebensbedingungen in Mauritius sind. Die Regressionsanalyse verdeutlicht, dass lediglich der Informations- und Kommunikationssektor einen positiven Einfluss auf die Lebensbedingungen zeigt. Er ist allerdings hochgradig sozial selektiv. Dagegen weist der internationale Tourismus einen negativen Einfluss auf die Lebensbedingungen auf, da die parallel auftretende Verknappung von Immobilien zu hohen Wohnkosten in den touristischen Gebieten führt. Die Sonderwirtschaftszone zeigt ebenfalls einen schwachen, negativen Einfluss. Der Aufsatz folgert aus diesen Ergebnissen, dass die existierenden Regionalentwicklungspfade in Mauritius ambivalent sind und vorsichtiger politischer Anpassungen bedürfen, um das übergeordnete Ziel der Verbesserung der Lebensbedingungen auf der Insel zu erreichen.