Darunter sind Verbindungen mit B-C-Doppelbindungen von besonderem Interesse, da sie elektronisch verwandt sind mit Vinylkationen sowie Schrock-Alkylidenkomplexen.[2] Die Stammverbindung HB = CH 2 konnte lediglich IR-spektroskopisch in einer Argonmatrix nachgewiesen, [3] aber nicht synthetisiert werden. Allerdings konnte eine Reihe Hauptgruppenelement-substituierter Alkylidenborane, vor allem durch die Gruppen von Berndt, [2a, 4] Nçth, [5] Paetzold [6] und anderen [7] isoliert werden. Ein konzeptionell anderer Zugang zu solchen niederkoordinierten Hauptgruppenelementverbindungen liegt in ihrer Stabilisierung in der Koordinationssphäre eines Übergangsmetalls. Mit dieser Strategie wurden im Bereich der Borylen-und Silylenkomplexe viele Fortschritte erzielt.[8] 2011 konnten Aldridge et al. die beiden kationischen Iminoborylene A und B (Schema 1) in der Koordinationssphäre des Eisens erzeugen.[9] Abgesehen von den unlängst von uns beschriebenen Rhodiumkomplexen mit pgebundenen (B,C)-Boraallenliganden (C und D), konnten reine B-C-Doppelbindungssysteme bislang nicht in der Koordinationssphäre von Übergangsmetallen realisiert werden.[10] Allerdings ist ein detailliertes Verständnis der elektronischen Eigenschaften von Alkylidenborylliganden im Hinblick auf s-Hin-und p-Rückbindung, ihrem trans-Einfluss oder die Metallkoordinationseigenschaften von großem Interesse, wie auch ein quantitativer Vergleich mit analogen sDonorliganden (z. B. Iminoboryl-und Oxoborylliganden). [11] Vor kurzem konnten wir eine Reihe von Platin-Iminoborylkomplexen trans-[(R 3 P) 2 BrPt(BNR 1 )] (E: R= Cy, R 1 = SiMe 3 ; F: R = Cy, R 1 = iBu; G: R = iPr, R 1 = SiMe 3 ) erhalten [12] und anschließend auch den ersten Oxoborylkomplex trans-[(Cy 3 P) 2 BrPt(B O)] (H).[