Die ständig zahlreicher werdenden Korrosionsschäden in Stahlrekuperatoren und Kraftwerksanlagen, die mit wärmewirtschaftlich bedingtem Streben zu höheren Wandtemperaturen zusammenhängen, waren der Anlaß zu einer zusammenfassenden Auswertung von Untersuchungen aus 9 betriebsbeanspruchten Rekuperatoren und 6 Dampfkesselanlagen. An Einzelbeispielen werden zunächst die typischen Merkmale der auftretenden Alkalisulfatkorrosion, die durch die Einwirkung von Kohle‐ und Ölasche ausgelöst wird, beschrieben. Nach anschließenden zusammenfassenden Auswertung sind als gemeinsame Merkmale aller untersuchten Korrosionsfälle zu nennen:
Anreicherung tiefschmelzender Elemente, vornehmlich Alkalien und Schwefel, in den korrosiven Rohrbelägen.
Saure Reaktion des wäßrigen Auszuges mit einem mittleren PH‐Wert von 3,4, der auf die Bildung von Eisen‐Alkali‐Dopplsulfiten schließen läßt.
Erweichungstemperaturen der Beläge im Bereich der Betriebstemperaturen.
Eisensulfidbildung an der Grenzfläche Metall‐Belag.
Die beobachteten Merkmale der Alkalisulfatkorrosion lassen sich einem in der Literatur bereits mehrfach genannten Reaktionsmechanismus zuordnen, nach dem geschmolzene komplexe Sulfate mit dem metallischen Eisen unter Bildung von Eisenoxyd und Eisensulfid reagieren.