Fragestellung: Wirken die transdermale (n = 20) und die orale (n = 20) Östradiolsubstitution auf die renale Ausscheidung von vasoaktiven Substanzen bei postmenopausalen Frauen? Methode: Als vasoaktive Substanzen wurden Prostazyklin und Thromboxan, zyklisches Guanosinmonophosphat, das die systemische Stickstoffmonoxidproduktion reflektieren kann, Serotonin, Relaxin, Insulin und Melatonin im 8-Stunden-Nachturin vor und nach 2- und 4wöchiger Östradiolbehandlung bestimmt. Ergebnisse: Die Ausscheidung von Prostazyklin und Thromboxan wurde, als Prostazyklin/Thromboxan-Quotient berechnet, durch beide Anwendungsformen zugunsten der Prostazyklinproduktion erhöht. Für die Ausscheidung von zyklischem Guanosinmonophosphat wurden nur geringgradige Veränderungen beobachtet. Die Produktion von Serotonin, Relaxin und Insulin wurde nur unter transdermaler Behandlung gesteigert. Für Melatonin wurden keine Veränderungen registriert. Schlussfolgerungen: Die hormonelle Substitutionstherapie mit Östradiol bei postmenopausalen Frauen kann, sowohl bei transdermaler als auch bei oraler Gabe, die Ausscheidung verschiedener vasoaktiver Substanzen erhöhen, welche auf vasorelaxierende Östrogenwirkungen hinweisen. Durch die transdermale Applikation wurde dabei eine höhere Wirksamkeit erzielt, obwohl wesentlich geringere Dosen verabreicht wurden. Möglicherweise lässt sich dies durch die bei transdermaler Applikation erfolgende kontinuierliche Einwirkung auf die östrogenen Endorgane erklären.