ZusammenfassungKopfschmerzen sind sowohl ein verbreitetes Symptom als auch oft genug in sich ein Erkrankungsbild, das zu Leidensdruck, Behinderung und gesamtökonomisch hohen Kosten führt. Die medikamentöse Therapie wirkt oft nur unzureichend oder bringt andere Limitationen mit sich. Die Anwendung von Strom erschien bereits im 19. Jahrhundert eine vielversprechende Behandlungsmethode zu sein und auch aktuell wird zur Anwendung der tDCS bei dieser Indikation geforscht. Diese Arbeit gibt eine Übersicht sowohl über die während der ersten Blütezeit der Elektrotherapie Ende des 19. Jahrhunderts als auch über die in der kontemporären Forschung erschienenen Studien, die sich mit der Anwendung schwacher elektrischer Ströme zur Therapie oder Prophylaxe von Kopfschmerzen auseinandersetzen. Es zeigt sich, dass vorrangig vielversprechende Behandlungserfolge präsentiert werden, wobei die Fallzahlen oft gering und die eingesetzten Stimulationsmethoden sehr heterogen sind. In Summe scheint die elektrotherapeutische Anwendung zur Therapie von Kopfschmerzsyndromen ein auf eine lange Tradition zurückblickender, interessanter Forschungszweig und Therapieansatz zu sein, wobei noch weitere Forschung notwendig ist, sowohl bezüglich der technischen und klinischen Details der Durchführung der Stimulation als auch hinsichtlich der verschiedenen Indikationen.