Against the mainstream: Cultural conceptions of childlessness and large families to explain a deviation from the two-child family Zusammenfassung Seit Jahrzehnten dominiert in der Bundesrepublik Deutschland das Leitbild der Zweikindfamilie. Dennoch gibt es Menschen, die von diesem Mainstream abweichen: Sie entscheiden sich bewusst gegen Kinder, für ein Einzelkind oder aber für drei oder mehr Kinder. Solche Paritätsunterschiede werden seit langem untersucht, jedoch selten unter Einbezug kultureller Vorstellungen zum Leben ohne oder mit vielen Kindern. Anhand der Daten des Leitbildsurveys wird für junge Erwachsene im reproduktiven Alter gezeigt, dass kulturelle Idealvorstellungen einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn zur Normabweichung liefern und dass Abweichler eine soziale Stigmatisierung wahrnehmen. Zudem überstrahlt bei der Kinderwunschparität von vier und mehr Kindern die hohe intrinsische Motivation alle ökonomischen und strukturellen Aspekte. Bei Kinderlosen zeichnet sich-im Vergleich zu den anderen Normabweichlern am stärksten-eine wahrgenommene Diskrepanz zur Mehrheitsgesellschaft ab. Sie weist möglicherweise auf sozialen Druck hin, sich zu rechtfertigen oder sogar der Norm zu entsprechen. Entgegen der in der Literatur vertretenen These der "Kultur von Kinderlosigkeit" besteht die verbreitete Ansicht, dass Kinderlosigkeit zwar "normal" sei, jedoch selten erstrebenswert im Sinne eines Ideals. Außerdem haben sich trotz der dominanten Zweikindnorm weitere Familienmilieus etabliert.