EinführungGesundheit im psychiatrischen Krankenhaus -das ist ein Thema, das bis vor kurzem in erster Linie mit Blick auf die Gesundheit der Patientinnen und Patienten betrachtet wurde. Jetzt rückt auch die Gesundheit der Beschäftigten in den Mittelpunkt und gewinnt zunehmend die Aufmerksamkeit. Zur Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören sowohl die körperlichen als auch die psychischen Aspekte. Dabei ist es wichtig, das Verhalten der Beschäftigten im Arbeitsalltag zu betrachten und auch die Arbeitsverhältnisse zu untersuchen [1]. Wissenschaftliche Studien zur Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenhaus, wie beispielsweise der "DAK-BGW Gesundheitsreport 2000 Krankenpflege" [2], geben Anlass zur Sorge, denn danach sind die Arbeitsstrukturen im Krankenhaus nicht förderlich für die Gesundheit der Beschäftigten: Die Deutsche Angestellten Kasse beauftragte regelmäßig und zuletzt im Jahr 2005 das Berliner Institut für Gesundheits-und Sozialforschung GmbH (IGES), bundesweit den Gesundheitszustand von ¾rzten und Pflegekräften in den somatischen Krankenhäusern zu analysieren [2]. Untersucht wurden bereits im Jahr 1999 die Faktoren Arbeitszeit, körperliche Belastungen, Gefährdungen und Umgebungsbelastungen sowie psychische Belastungen [3]. Das Ergebnis: -Die Schichtarbeit im Krankenhaus kann zu Problemen im sozialen Leben führen, zudem steht die Nachtarbeit dem biologischen Rhythmus entgegen. Gesundheitliche Probleme sind vorprogrammiert. -Körperliche Belastungen: Die Pflege von Patientinnen und Patienten verursacht Wirbelsäulenbelastungen. -Überforderung stellt einen Stressfaktor dar: So müssen z. B. 54 % der Befragten Tätigkeiten ausführen, die nicht zum Aufgabengebiet gehören und z. T. berufsfremd sind. Stressfaktoren führen zu psychosomatischen Beschwerden [3]. -35 % fühlen sich durch unzufriedene und aggressive Patienten belastet. Der gleiche Anteil erlebt Belastungen durch Tod oder unheilbare Krankheiten der Patienten [3]. -Organisationsbedingte Belastungen äußern sich durch Informationsmangel, Zeitdruck, Unterbrechungen [3]. -Die psychischen Erkrankungen -insbesondere die Angststö-rungen und depressiven Störungen -nehmen zu: mehr als die Hälfte aller Menschen erkrankt einmal in ihrem Leben an einer psychischen Störung. Insbesondere in den jüngeren Altersgruppen ist ein solcher Anstieg nachzuweisen. Erwerbstätige Frauen sind insgesamt mit 3,9 % im Jahr 2004 stärker von Arbeitsausfällen wegen psychischer Erkrankungen betroffen als Männer mit 2,2 %, wobei die Ausfalldauer bei Frauen mit 26,5 Tagen um 3,2 Tage geringer ist als bei Männern. Nach Branchen geschaut ist festzustellen, dass die meisten Die Autorinnen greifen ein Thema auf, das zwar immer wieder in Ansätzen diskutiert, aber wenig systematisch verfolgt wird.
Berufspolitik
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