Das groI3te Plus der Reaktion ist die hohe Diastereoselektivitat, die von 82: 18 bis zu 90: 10 zugunsten des unlike-Isomers reicht (vgl. Tabelle 1 ; unlike und like beziehen sich auf die Kohlenstoffatome / I und y des Substrats l ) . Die Diastereomerenverhaltnisse wurden durch quantitative ' H-NMR-Analyse charakteristischer Signale bestimmt. Die Hauptisomere wurden durch Vergleich mit Literaturdaten zugeordnet ["]. Beim neuen Epoxydiol 2 d wurde eine Kristallstrukturanalyse des Hauptisomers angefertigt (Abb. I)[']. Abh. 1. Struktur von (1S*,2R*)-I -Phenyl-2-[2rz(S*),3~-phenyloxiran-2-yi]-1,2ethandiol 2d im Kristall (ORTEP) [7lDie hohe Diastereoselektivitat resultiert aus einem sehr starren Ubergangszustand, der durch die zahlreichen Sauerstoff-Titan-Bindungen, wie z.B. im aktiven, geladenen Titankomplex A (Schema I), stabilisiert wird. Hierbei spielen die zusatzliche Homoallylalkohol-Funktion im Alkendiol 1 und die Hydroxygruppe im P-Hydroperoxyalkohol eine essentielle Rolle. Weiterhin bedingt der S,ZMechanismus einen Angriff der Doppelbindung auf den zu ubertragenden Sauerstoff in Richtung der aktivierten Peroxid-Bindung im Titantemplat['el. Diese stereoelektronische Bedingung und die vielseitige Koordination ergeben die hohe Diastereoselektivitat. UngewiD ist, wieviele Titanatome in dem Templat involviert sind, jedoch sollten fur eine effektive Sauerstoffiibertragung Sauerstoffdonor (8-Hydroperoxyalkohol) und -acceptor (Alkendiol) am gleichen Titanatom koordiniert sein.Diese Reaktion des dreizahnigen 8-Hydroperoxyalkohols eroffnet neue praparative Perspektiven fur die direkte und stereoselektive Epoxidierung von Allylalkoholen, die zusltzliche Hydroxygruppen tragen. Gerade diese Substrate erweisen sich bei der normalen Sharpless-Reaktion init dem zweizlhnigen rBuOOH als problematisch und erfordern die Anwendung von Schutzgruppen. Interessant ware es, enantiomerenreine Hydroperoxide einzusetzen, die vor kurzem durch Meerrettichperoxidase-katalysierte kinetische Racematspaltung bequem zuganglich gemacht wurden[*]. Experimentelles 1.50 mmol des Diols I und 1.80 mmol des Hydroperoxyalkohols wurden in 7 mL Dichlormethan gelost und iiher Molekularsieb 4 6, getrocknet. Unter N, wurden 75.0 pmol Ti(OiPr), zugegeben. Nach 30 min wurde das Titan mit 0.1 mL gesattigter wiLIrigex NH,F-Losung ausge&lit und abfiltriert. Das Losungsmttel wurde abdestilliert (23 Ti17 Torr) und der Ruckstand siulenchromatographisch an Kieselgel aufgetrennt. Umsatze, Ausbeuten und Diastereomerenverhiiltnisse sind in Tdbelle 1 zusammengefaat.