Zusammenfassung
Hintergrund Die offene Varizenchirurgie kann sowohl in einem ambulanten als auch in einem stationären Setting durchgeführt werden. Aktuelle Leitlinien zur Therapie der Varikose nehmen zu der Frage, welche Patienten ambulant und welche stationäre zu operieren sind, nicht Stellung.
Fragestellung Erarbeitung von Kriterienkatalogen zur Frage einer ambulanten oder stationären Varizenoperation.
Material und Methode PubMed-Recherche zur Fragestellung und basierend auf den Literaturdaten Erarbeitung eines Delphi-Konsensus der Autoren.
Ergebnisse Zur Frage, ob eine Varizenchirurgie ambulant oder stationär durchgeführt werden kann, existieren lediglich 2 monozentrische retrospektive Analysen sowie eine Registerstudie. In diesen Studien werden ambulante Operationen im Wesentlichen bei Patienten mit Normalgewicht und ASA-Stadium 1 durchgeführt. Gut geeignete Lokalbefunde für eine ambulante Operation sind Primäreingriffe und ein geringeres C-Stadium der CEAP-Klassifikation. Für eine stationäre Varizenoperation sprechen ausgedehnte Befunde, bei denen mehr als eine Crosse saniert werden muss, Rezidiveingriffe in der Leiste oder der Kniekehle, vorangegangene thromboembolische Ereignisse, eine erhöhte Blutungsneigung aufgrund monströser Varizen oder einer Antikoagulation, Hautkomplikationen wie ein Ulcus cruris oder eine schwere Stauungsdermatitis bzw. Dermatosklerose sowie ein BMI über 30 bei Crossektomie.
Schlussfolgerungen Basierend auf Literaturdaten und Expertenmeinungen konnten Kriterienkataloge für eine ambulante versus stationäre offene Varizenchirurgie erarbeitet werden.