ZusammenfassungDie chronische Obstipation gehört zu den häufigsten Vorstellungsgründen beim Kinder-arzt. In über 95 % der Fälle liegt eine funktionelle Obstipation (keine organische Erkrankung) vor, die Genese ist meist multikausal. Die Differenzialdiagnostik sollte sich nach den Befunden einer gezielten und strukturierten Anamnese und Untersuchung richten, um ressourcensparend strukturelle, endokrine und metabolische Ursachen auszuschließen. Der Ausschluss organischer Erkrankungen ist unerlässlich, um umgehend eine adäquate Therapie durch entsprechende Spezialisten zu initiieren. Alle Kinder und Jugendlichen mit einer (funktionellen) Obstipation profitieren von einer prompten und sorgfältigen therapeutischen Intervention. Eine verzögerte oder inadäquate Behandlung kann zu einem Stuhlvermeidungsverhalten mit konsekutiver Verschlechterung der Obstipation und ernst-haften psychosozialen Konsequenzen führen. Die besten Ergebnisse hinsichtlich des lang-fristigen Therapieerfolges werden durch eine multimodale Therapie erreicht.