Feedback-informed treatment versus usual psychological treatment for depression and anxiety: a multisite, open-label, cluster randomised controlled trial

Abstract

English NHS and Department of Health Sciences, University of York, York, UK.

Einfluss von Verlaufsfeedback auf die Behandlungseffektivität ambulanter Psychotherapien

“…Andere Studien zum OQ-System mit ambulanten und stationären Psychotherapiepatienten in den USA und Europa zeigten bisher weit überwiegend kleine Effekte, insbesondere oder ausschließlich für Patienten mit pro-blematischen Therapieverläufen [De Jong et al, 2014;Delgadillo et al, 2018;Probst et al, 2014;Simon et al, 2012;Strauß et al, 2015]. Die Ergebnisse zweier aktueller systematischer Reviews [Kendrick et al, 2016;Lambert et al, 2018] deuten ebenfalls auf einen allenfalls sehr kleinen, klinisch fraglich bedeutsamen globalen Feedbackeffekt hin, während sich ein kleiner, aber deutlicher differentieller Feedbackeffekt in beiden Übersichtsarbeiten zeigte.…”

“…Formalisierte therapiebegleitende Rückmeldungen an den Therapeuten über Veränderungen der psychischen Belastung oder anderer relevanter Faktoren könnten den Therapieerfolg erhöhen [Harmon et al, 2005;Slade et al, 2008]. Auf psychometrischen Daten beruhende Feedbacksysteme wurden bereits stationär und ambulant eingesetzt [Berking et al, 2006;De Jong et al, 2014;Delgadillo et al, 2018;Hawkins et al, 2004;Lambert et al, 2001;Lambert et al, 2002;Strauß et al, 2015;Whipple et al, 2003]. Im Outcome Questionnaire (OQ)-System [Lambert et al, 2002a;Lambert et al, 2004] beantworten die Patienten regelmäßig im Therapieverlauf standardisierte Fragebögen, welche unter anderem das psychische Befinden auf Symptomebene, die soziale Funktionsfähigkeit sowie die Qualität interpersoneller Beziehungen erfassen.…”

“…ein überwiegend kleiner, differentieller Effekt, sodass insbesondere Patienten mit ungünstigen Therapieverläufen vom formalisierten Feedback profitieren konnten [De Jong et al, 2014;Lambert et al, 2001;Lambert et al, 2002;Simon et al, 2012;Whipple et al, 2003]. Auch in einer aktuellen englischen Studie [Delgadillo et al, 2018], welche sich eines Cluster-randomisierten Designs mit n = 77 Psychotherapeuten bediente und n = 2'233 ambulante Patienten mit ängstlicher und depressiver Symptomatik einschloss, zeigte sich ein signifikanter günstiger Effekt eines psychometrischen Feedbacks für "Not-On-Track"-Therapien auf entsprechende Outcomes (Effektstärken d = 0,23 bzw. d = 0,19).…”

Mehr Mut zur Psychotherapieforschung in der Praxis: Auf dem Weg zu einer evidenzbasierten Personalisierung

“…Aus den Diskussionen der letzten Jahre zu den Psychotherapierichtlinien, der Reform der Psychotherapieaus-und -weiterbildung sowie zu evaluativen und qualitätssichernden Maßnahmen in der Praxis ergab sich bereits der positive Effekt einer stärkeren Beteiligung vieler Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten an praxisbezogenen Forschungs-und Evaluationsbemühungen [1]. Das in Großbritannien im gesamten Gesundheitssystem eingesetzte Konzept des Improving Access to Psychological Therapies (IAPT) [2,3] als Orientierung nehmend haben z. B. die Hochschul-und Ausbildungsambulanzen für Psychotherapie eine gemeinsame Datenerhebungsund Auswertungsplattform (KODAP) zur koordinierten Evaluation der Psychotherapie sowie zur Schaffung einer deutschlandweiten Forschungsdatenplattform für Klinische Psychologie und Psychotherapie initiiert (z.…”

“…Ähnlich lassen sich Systeme zur Vorhersage des voraussichtlichen Erfolgs bei verschiedenen therapeutischen Strategien sowie die Abbruchwahrscheinlichkeit bereits anwenden [17,18]. Im Therapieverlauf ermöglicht ein adaptives Modellierungselement das Monitoring, sodass Risiken für eine ungünstige Entwicklung frühzeitig erkannt und rückgemeldet werden können [2]. Diese 1 https://www.div12.org/psychological-treatments/ 2 Link zur interaktiven Internet-Applikation: https://kokoro.med.kyoto-u.…”