ZusammenfassungFragestellung: Ist die alleinige Matti-Russe-Plastik mit postoperativer Gipsruhigstellung von 12 Wochen insbesondere unter dem Aspekt neuer Operationsverfahren mit kürzerer oder ohne Gipsruhigstellung noch gerechtfertigt? Material und Methode: Im Zeitraum vom 1. 1. 77 bis zum 31. 12. 94 wurden 241 Patienten mit 283 Pseudarthrosen operativ saniert, darunter 166 kortikospongiöse Spanplastiken nach Matti-Russe. Nach durchschnittlich 32,6 Monaten (6 Monate bis 6,7 Jahre) konnten davon 112 Patienten nachuntersucht werden. Die Auswertung erfolgte nach dem Bewertungsschema von Meine, Buck-Gramcko und Nigst. Ergebnisse: Eine knöcherne Durchbauung der Pseudarthrose trat bei 91 von 112 Patienten (81,2 %) ein, in 11 Fällen erst nach der zweiten Operation, so dass insgesamt 102 von 112 Patienten (91,1 %) erfolgreich saniert wurden. Die im mittleren Drittel lokalisierten Pseudarthrosen zeigten mit 93,7 % gegenüber 87,5 % Ausheilungen im distalen und 87,5 % im proximalen Kahnbeindrittel eine günstige Ausheilungsquote. Als prognostisch ungünstiger erwies sich ein Pseudarthrosenalter > 2 Jahre. In 86,9 % konnte dort eine Ausheilung erreicht werden gegenüber 93,5 % bei weniger als 2 Jahren. Bei Patienten älter als 40 Jahren konnte in 90 % eine Sanierung erreicht werden, demgegenüber bei 96,1 % der Patienten jünger als 20 Jahre. Die höchsten Ausheilungsraten zeigten die Pseudarthrosen im mittleren Drittel mit einem Querverlauf des Pseudarthrosenspaltes. Eine präoperativ bestehende schwere Handgelenksarthrose hatten wir bei 4 Patienten beobachtet, von denen keiner zur knöchernen Ausheilung kam. Schlussfolgerung: Bei Pseudarthrosen im mittleren Drittel hat die kortikospongiöse Spanplastik nach Matti-Russe noch ihre Berechtigung.
AbstractPurpose of the Study: Is the Matti-Russe procedure with postoperative cast immobilisation of 12 weeks in particular still justified, especially under the aspect of new operation procedures with shorter or without cast immobilisation? Material and Method: 241 patients with 283 nonunions of the scaphoid were treated from 1. 1. 77 up to 31. 12. 94, 166 of these patients received Matti-Russe procedure. 112 patients could be re-examined after an average follow-up of 32.6 months (6 months until 6.7 years). The analysis was performed according to the evaluation pattern from Meine, Buck-Gramcko and Nigst. Results: A bony union was achieved in 91 of 112 patients (81.2 %), in 11 cases after the second operation, so that altogether 102 of the 112 patients (91.1 %) were treated successfully. The nonunions localised in the middle part showed a favorable healing rate of 93.7 % compared to 87.5 % bony unions in the distal and 87.5 % in the proximal part. A period of persisting pseudarthrosis longer than 2 years was prognostically more unfavorable. A complete healing could be achieved in 86.9 % compared to 93.5 % in patients with a period shorter than 2 years. In patients older than 40 years, 90 % bony union could be achieved, in contrast to 96.1 % in patients younger than 20 years. The best fusion ra...