Felder und Akteur*innen kultureller Bildung in ländlichen Räumen

Abstract

ZusammenfassungDas vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundvorhaben zielt auf eine empirisch fundierte Darstellung der kulturellen Landschaften und insbesondere der Akteur*innenkonstellationen der kulturellen Bildung in drei als peripher bis sehr peripher gekennzeichneten Regionen. Konkret wird mittels quantitativer und qualitativer Erhebungsmethoden den Fragestellungen nachgegangen, welche Felder und Akteur*innen in welcher Form und mit welchen Angeboten den Kultursektor bespielen, welche Vernetzungsformen und Kooperationen bestehen, wie diese und wie auch die Praxis und die Praktiken hergestellt und mit welchen Sinnkonstruktionen von den engagierten Personen versehen werden. Die Studie strebt an, neben der Identifikation der Spezifika kultureller Arrangements in den drei ländlichen Räumen diese auch vergleichend zu beschreiben.

Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen

“…Die in Frage kommenden Gemeinden haben wir dann hinsichtlich verschiedener bildungs-und kulturrelevanter Faktoren verglichen und schließlich Untersuchungsgemeinden bestimmt (vgl. Arndt et al 2021).…”

“…In ländlichen Regionen kommt Einflussgrößen wie der allgemeinen Infrastruktur, der Bevölkerungsdichte und der Entfernungen zu Angeboten kultureller Bildung (Krüger/Schön 2022) ebenfalls Bedeutung zu. So wird von infrastrukturellen Herausforderungen sowohl auf Ungleichheiten gegenüber urbanen Regionen wie auch auf solche innerhalb der Region geschlossen(Brauns et al 2021;Thole et al 2021).Einen theoretischen Zugang zu einer individuellen Perspektive auf unterschiedliche Teilhabekontexte stellt der Befähigungsansatz (Capability Approach/im Folgenden: CA) von Amartya Sen(Sen 2012) dar, der in der Adaption von Krupp einen guten Ansatz für die Beschreibung unterschiedlicher Zugänge zu musikalisch-kultureller Bildung liefert. Eine Besonderheit des CA ist es, dass sich Sen am individuellen Möglichkeitsraum für die Teilnahme an wertgeschätzten Tätigkeiten als Maßstab für Teilhabe orientiert, anders als bei jenen Ansätzen, die Teilnahme per se als Teilhabe definieren.…”

Schulische Musiklehrkräfte im Interkulturalitätsdispositiv

“…Ralf Dahrendorf formulierte 1965 den inzwischen vielfach modifizierten Ausdruck der katholischen Arbeitertochter vom Lande als Ausdruck multipler Disparitäten. Aus der vierfachen Benachteiligung ist im Diskurs zu kultureller Bildung häufig die der ländlichen Region übriggeblieben (Brauns et al, 2021;Thole et al, 2021). Diese Landstriche außerhalb der Ballungsgebiete haben teils mit starken Abwanderungstendenzen zu kämpfen (Kolleck, 2021, S. 10).…”