ZusammenfassungSubjektive Klagen haben in der Medizin eine große Bedeutung bei der Diagnose und Schwerebeurteilung von Krankheiten, wie auch mit Blick auf die Therapiewahl und -steuerung. Es handelt sich um „Beschwerden“, die vom Patienten berichtet werden, für die es aber keine Objektivierungsmöglichkeit gibt. Sie unterliegen vielfältigen Verfälschungsmöglichkeiten und erfordern daher eine Beschwerdenpräzisierung und Beschwerdevalidierung. Beispiele sind Klagen über Schmerzen, Herzinsuffizienz, schlechte Stimmung oder Müdigkeit. Zudem ist zwischen „krankem“ und „gesundem Leiden“ zu unterscheiden, um eine Medikalisierung von Alltäglichkeiten und diagnostische und therapeutische Fehlschlüsse zu vermeiden. Es werden diagnostische Kriterien für „gesundes Leiden“ beschrieben, da diese Diagnostik eine wichtige Aufgabe in der Medizin ist. Dies wird in diesem Übersichtsartikel am Beispiel von Müdigkeitsklagen ausgeführt.