Unter dem Einfluss der Digitalisierung steht der Journalismus in Deutschland vor großen Herausforderungen wie seiner Finanzierung, seiner Glaubwürdigkeit und »Fake News«-Vorwürfen. Eine gesteigerte Medienkompetenz in der Bevölkerung könnte einen Beitrag dazu leisten, diesen zu begegnen. In diesem Aufsatz werden die Ergebnisse einer explorativen, qualitativen Befragung von Medienunternehmen präsentiert, die einen Einblick geben, warum und auf welche Art und Weise diese Medienkompetenz insbesondere an Schulen vermitteln. Einleitung Jeden Tag stehen Medienschaffende aus Zeitung, Radiostationen oder Fernsehanstalten vor großen Herausforderungen: Wir recherchieren aufwändig, wir prüfen Aussagen, wir stehen für Glaubwürdigkeit und Transparenz. Gleichzeitig kämpfen wir gegen eine zunehmende Skepsis bei Lesern und Zuhörern durch politische Kampagnen und Fake News, die sich hartnäckig über das Netz verbreiten. […] Vor allem junge Leser wollen wir ansprechen, sensibilisieren und nicht zuletzt auch aufklären. Denn Medienbildung ist Demokratiebildung. (Stadtmüller, Böhm & Franke, 2019) Mit diesen Worten laden die Stuttgarter Zeitung, die Stuttgarter Nachrichten und die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg zum Schülermedientag 2019 in Baden-Württemberg ein. Damit sprechen sie eine große Herausforderung an, mit der der Journalismus aktuell konfrontiert ist. In einer Zeit, in der die Digitalisierung große Umbrüche in der Finanzierung, Produktion und Distribution von Medienprodukten mit sich bringt, in der sich die Gesellschaft zunehmend in verbitterte Gegner*innen und brennende Befürworter*innen traditioneller Medien spaltet, in der sogenannte alternative Nachrichtenquellen an Bedeutung und »Fake News« an Reichweite gewinnen, bietet die Vermittlung von Medienkompetenz, speziell Nachrichtenkompetenz, einen aussichtsreichen Ansatzpunkt.