Für die Berechnung des Drehimpulses ist also die Kenntnis des Trägheitsmoments notwendig: I hängt wesentlich von der Form des Körpers und seiner Dichteverteilung ab. Für einfache homogene Körper wie Kugel, Zylinder, Quader findet man die entsprechenden Formeln in Physiklehrbüchern. Der menschliche Körper hat aber keine einfache Form, außerdem kann der Sportler während der Bewegung seine Körperhaltung und damit auch sein Trägheitsmoment ändern. Um diese verschiedenen Trägheitsmomente in den Griff zu bekommen, wurden zunächst viele Messungen an Leichen, sowohl ganzen Körpern als auch Körperteilen, vorgenommen. Der russische Biomechaniker Vladimir Zatsiorsky durchleuchtete dagegen lebende Probanden mit schwacher Gammastrahlung und maß so die Massenverteilung [1]. Tabelle 1 zeigt ausgewählte Beispiele. Aus der Fülle der bisher gemessenen Daten kann man mit einfachen Modellen die individuellen Trägheitsmomente einzelner Personen abschätzen. Man muss zum Beispiel nur Länge und Umfang eines Unterschenkels wissen und erhält Im Uhrzeigersinn v. l. unten n. r. unten: Simulierter Bewegungsablauf einer Scheindrehung in die Rückenlage [8]. Körperteil I lg / 10 -4 kg · m 2 I ml / 10 -4 kg · m 2 ABB . 2 SCHULTERG ELENK Gesamtmoment, Muskelmoment und Winkelgeschwindigkeit im Schultergelenk während der Scheindrehung in die Rückenlage [8].