Kurzfassung: Der vorliegende Beitrag verfolgt das Ziel, die sich rasch entwickelnden Forschung zu Foodscapes aus neopragmatischer Weise zu redeskribieren. Redeskriptionen werden, im Sinne von Richard Rorty, dann nötig, wenn altehrwürdige Vokabulare brüchig geworden sind. Die Redeskription erfolgt mittels eines doppelten Ansatzes, einerseits unter direkter Bezugnahme des philosophischen Neopragmatismus, wie er von Richard Rorty vertreten wird, andererseits aus der Drei Welten Theorie Karl Poppers abgeleiteten Theorie der drei Landschaften, um der Redeskription eine Struktur zu geben, anhand derer sich Theorien mittlerer Reichweite in den meta-theoretischen Rahmen des neopragmatischen Ansatzes ‚horizontaler Geographien' einordnen lassen. In Ableitung Poppers Theorie wird Landschaft 3 als jener Teil der Welt 3 verstanden, der sich mit Deutungen, Kategorisierungen und Wertung von Welt als Landschaft bezieht. Landschaft 2 sind entsprechend die individuellen Bewusstseinsinhalte zu Landschaft. Landschaft 1 wird als jener Teil der materiellen Welt 1 verstanden, die aus Perspektive von Landschaft 2 und 3 zu Landschaft synthetisiert werden. Als Foodscapes 1, 2 und 3 werden jene Teile der jeweiligen Landschaft verstanden, die mit der Erzeugung, Verteilung und dem Konsum von Nahrungsmitteln verbunden sind. Insofern erscheint es kaum als möglich, Foodscapes in ihrer Komplexität auf Grundlage einer einzigen theoretischen Perspektive, ihren Komplexitäten angemessen, zu untersuchen. Der Neopragmatismus bietet einen metatheoretischen Zugriff zum Umgang mit dieser Herausforderung. Er liefert Hinweise zur Triangulation von Theorien, Methoden, Modi der Konstruktion von -schaften, Forschern, Daten und nicht zuletzt Darstellungsformen. Der hier unterbreitete Vorschlag einer neopragmatischen Redeskription von Foodscapes geht von epistemologischen Fragen kontingenter Weltdeutungen aus, woraus sich eine ontologische Befassung mit unterschiedlichen Ebenen von Foodscapes ableitet, die methodologisch operationalisiert wird.