Fortschritte der endoskopischen Diagnostik von Dysplasien und Karzinomen des Larynx

Abstract

Das Larynxkarzinom zählt zu den häufigsten malignen Tumoren des oberen Aerodigestivtrakts. Lage, Ausdehnung und Differenzierung des Tumors haben entscheidenden Einfluss auf die Prognose. Plattenepitheldysplasien können in ein infiltrierendes Karzinom übergehen, wobei mittel-und höhergradige Dysplasien obligate Präkanzerosen darstellen [41]. Die operative Therapie des Kehlkopfkarzinoms und seiner Vorstufen stellt an den Larynxchirurgen hohe Ansprüche. Neben dem kurativen Aspekt einer Behandlung sollte die Erhaltung der grundlegenden Kehlkopffunktionen wie Atmung, Stimmbildung und Aspirationsschutz beim Schluckakt berücksichtigt werden. Um diese Erwartungen zu erfüllen, verbindet das Prinzip der Phonochirurgie des Kehlkopfs onkologische mit funktionserhaltenden Anforderungen unter Verwendung fortschrittlicher mikrochirurgisch-laryngoskopischer Techniken. Daher ist eine genaue prä-und perioperative Diagnostik einer laryngealen Veränderung entscheidend für das erforderliche Ausmaß der Therapie. Die präoperative Diagnostik beim Larynxkarzinom erfolgt üblicherweise zunächst ambulant mittels indirekter Laryngoskopie. Die Erkennung und Einschätzung tumorverdächtiger Läsionen ist hierbei wesentlich von der Erfahrung des Untersuchers abhängig. In den vergangenen 2 Dekaden gab es verschiedene Anstrengungen, um neu entwickelte endoskopisch bildgebende Verfahren aus dem Forschungslabor in den Klinikalltag zu übertragen [7].Die Mikrolaryngoskopie (MLS) ermöglicht neben der Visualisierung tumoröser Läsionen die Palpation zur verbesserten Einschätzung pathologischer Veränderungen [40]. Trotzdem fällt es auch dem erfahrenen Laryngologen gelegentlich schwer, die genaue Ausdehnung und Tiefeninfiltration von Tumoren im Rahmen der MLS zu beurteilen. Hierbei wä-re es wünschenswert, genau zwischen gesunder Schleimhaut, Dysplasie und invasivem Karzinom unterscheiden zu kön-nen. Daher wurden verschiedene endoskopisch bildgebende Verfahren (EBV) entwickelt, um sich dem Ziel der "optischen Biopsie" anzunähern.Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen EBV vorzustellen und deren gegenwärti-gen Stellenwert in der Diagnostik näher zu beleuchten.In der genaueren Betrachtung der verschiedenen endoskopischen Techniken ist es notwendig, die unterschiedlichen Qualitäten und Möglichkeiten der Verfahren zu kennen. Wir unterscheiden zwischen EBV, die sich in vertikale und horizontale sowie zelluläre Ausbreitungsdiagnostik differenzieren, wobei sich die konfokale Endomikroskopie (KOM) in 2 Gruppen einordnen ließe.

Endoskopische Frühdiagnostik von Karzinomen im oberen Aerodigestivtrakt

“…Nach einer gängigen Einteilung wird zwischen horizontalen und vertikalen Verfahren unterschieden [3].…”

“…Nach dem ersten Einsatz im Jahr 2005 hat NBI in unterschiedlichen Fachrichtungen, unter anderem in der Gastroenterologie, Urologie und Pneumologie, breite Anwendung gefunden [10]. Auch bei der Implementierung in der Kopf-Hals-Onkologie wurden positive Erfahrungen publiziert [3,11,12,13].…”

“…Bei der KOM (oder konfokalen Laser Scanning Mikroskopie, cLSM) wird das Laserlicht durch ein Objektiv reflektiert und auf den konfokalen Abbildungsdetektor fokussiert, sodass ein hochauflösendes Bild der zu untersuchenden Zellen entsteht. Die Zellen können in vivo in unterschiedlichen Tiefen durch Fokussierung auf mehreren Ebenen beurteilt werden [3]. Auch eine dreidimensionale Rekonstruktion des Volumenscans ist damit möglich.…”

Transoral treatment strategies for head and neck tumors

“…To optimize the diagnostic process endoscopic imaging techniques, e.g. fluorescence endoscopy, narrow band imaging, optical coherence tomography, etc., can be applied [26]. As an alternative to CT and MRI, high frequency endoluminal ultrasound can also be used during panendoscopy, offering at least an equivalent picture quality to one of the conventional methods [27].…”

“…Rigid and flexible endoscopes in different angles allow an improved evaluation of the subglottic space or the ventricle. In addition, by the use of fluorescence endoscopy and/or narrow band imaging a more precise delimitation of a precancerous lesion or early carcinoma in contrast to healthy tissue can be performed and the area of resection can be more precisely determined [26], [27], [42]. …”