ZusammenfassungEs ist unübersehbar, dass Organisationen auf Geld angewiesen sind – sei es um Mitarbeiter zu bezahlen, Geräte anzuschaffen oder Geschäftsräume zu mieten. Trotz der empirischen Evidenz des Refinanzierungsproblems hat dieses in der organisationssoziologischen Theorie bisher so gut wie keine Beachtung gefunden. Der Beitrag unterbreitet ein heuristisches Angebot, das Fragen des organisationalen Geldbedarfs sichtbar hält. Hierzu arbeitet der Text zunächst die Gründe für die Geldvergessenheit der Organisationssoziologie heraus (Abschnitt 2). Für eine entsprechende Justierung schlägt der Beitrag die Konzeptualisierung von Geld als organisationaler Meta-Ressource sowie die Unterscheidung von vier Refinanzierungsformen vor (Abschnitt 3). Die Abschnitte 4 und 5 präsentieren am Beispiel von Non-Profit-Organisationen Erträge für die empirische Organisationsforschung und am Beispiel des Neo-Institutionalismus sowie der Systemtheorie Konsequenzen für die organisationssoziologische Theorieentwicklung.