“…Der Kaiser wird als Person selbst demnach nicht bemängelt; dass seine Politik aus liberaler Sicht jedoch nicht vor jeglicher Kritik gefeit sein kann, kommt klar heraus. Karl und Michaela Vocelka bemerken hier aber auch, dass sich der Kaiser mit keiner der drei politischen Gruppen, die sich unter den Deutschsprachigen seiner Monarchie bildeten, identifizieren konnte, obwohl einzig die Christlichsozialen für ihn und auch die Kirche Stellung bezogen 94. An die Versicherung, den Geburtstag aufrichtig zu feiern, schließt sich demnach eine von Bestimmtheit geprägte Linie gegen eine zu konservative Regierung des Kaisers an: Diese Schlusspassage macht die Macht der NFP klar: Sie vertrat die liberale, großbürgerliche Seite der deutschen Kultur, der weniger als eine Million Menschen im 52 Millionen Seelen vereinenden Vielvölkerstaat angehörten,96 und übte als starkes innenpolitisches Instrument Druck auf die Krone aus; der Kaiser war nicht gänzlich unantastbar, wenn auch die genannten Überzeugungen von Patriotismus und einem Verständnis der Dynastie, die das Reich bis dato seit über 600 Jahren zusammenhielt, klar kommuniziert wurden.…”