Zusammenfassung
Hintergrund Seit den Novellierungen der baden-württembergischen
Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetze können richterlich untergebrachte psychiatrische
Patienten auf offen geführten Stationen behandelt werden. Die vorliegende Arbeit
evaluiert Haltungen von Patienten und Beschäftigten in Bezug auf die
Implementierung eines Türöffnungskonzepts.
Methoden Zu Beginn und nach Abschluss der Interventionsphase wurden mit
Patienten und Personal insgesamt 8 Fokusgruppen mit jeweils 6–11 Teilnehmern
durchgeführt und qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse Das Konzept offener Türen wurde tendenziell positiv
aufgenommen. Innerhalb des Personals bestanden Bedenken um Sicherheit und
Kontrolle. Auf Patientenseite erwies sich der Türstatus als begrenzt relevant
bezüglich des Erlebens von Autonomie und Stigmatisierung.
Diskussion Die Herausarbeitung von Konfliktthemen erlaubt eine
weiterführende Ausarbeitung spezifischer Konzepte zur Umsetzung offener Türen
auf psychiatrischen Akutstationen.