Zusammenfassung
Hintergrund Dialyseteams betreuen immer häufiger betagte Patient*innen mit Hämodialyse. Diese verursacht im Laufe der Behandlung vielfältige Symptome, die die Lebensqualität beträchtlich einschränken. Die Lebenszeit der betreuten Patient*innen ist durch Alter, Polymorbidität und nicht zuletzt durch die Therapie selbst begrenzt.
Forschungsziel Ziel der Untersuchung war es, herauszufinden, wie ein Team aus Nephrolog*innen und Pflegepersonen die Hämodialyse betagter Patient*innen erlebt und welchen Herausforderungen es sich bei der Betreuung und Begleitung stellen muss.
Studiendesign und Methodik Im Rahmen eines qualitativen Forschungsansatzes wurden mit 9 Mitgliedern eines Dialyseteams, das > 120 Patient*innen in der Dialyseambulanz eines Krankenhauses betreut, leitfadengestützte Interviews geführt. Die Auswertung der Transkripte erfolgte anhand einer inhaltlich-strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz.
Ergebnisse In jeder der 4 definierten Hauptkategorien (Prädialyse und Indikationsstellung, Beginn und Stabilisierung, Destabilisierung und Therapiezieländerung, Abschied) wurde deutlich, dass die Betreuung betagter Patient*innen ein Dialyseteam vor besondere Herausforderungen stellt. Die Mitglieder des Teams beschrieben diese in ähnlicher Weise und zeigten auf, welche Bedingungen für eine als gut erlebte Betreuung erfüllt sein sollten.
Schlussfolgerung Die Betreuung betagter Patient*innen wird von der Indikationsstellung zur Hämodialyse bis zur Beendigung der Nierenersatztherapie vom Dialyseteam als ein sensibler Prozess betrachtet, der nicht nur die individuellen Bedürfnisse und Ressourcen der Patient*innen, sondern auch die der An- und Zugehörigen einbezieht. Diesen kommt vor allem bei Therapiezieländerungen eine Schlüsselrolle zu.