Verletzungen des SprungbeinsSprungbeinverl etzungen sind seltene, aber schwere Verletzungen. Bezogen auf das Fußskelett beträgt ihr Anteil 3%, bezogen auf das Gesamtskelett etwa 0,3%. In der Literatur wird auch in der neueren Zeit nur über kleine Serien berichtet, d. h. auch der erfahrene Unfallchirurg über-blickt nur wenige Talusverletzungen.
Anatomie3/5 der Talusoberfläche sind von hyalinem Gelenkknorpel bedeckt. Die Mehrheit der Frakturen sind daher Gelenkfrakturen. Eingebettet zwischen der Sprunggelenkgabel und den unteren Sprunggelenken besitzt der Talus keine eigenen Sehnen-und Muskelansätze und somit keine aktive Beweglichkeit.Ein Computertomographie. Eine enge Kooperation zwischen Radiologen und Traumatologen ist erforderlich, um die Frage des operativen Zugangs (anteromedial, posterolateral, bilateral, median) und der Frakturpathologie zu klären und die mehrdimensionalen Nachverarbeitungen aus präoperativ angefertigten, axialen CT-Datensätzen zu analysieren. Auch postoperativ ist eine CT anzustreben, um Subluxationen und Gelenkinkongruenzen nach Reposition feststellen und in einem sekundären Eingriff beheben zu können.Magnetresonanztomographie. Sie wird bei persistierenden Beschwerden notwendig. Eine posttraumatische und postoperative partielle oder totale Talusnekrose können so frühzeitig erkannt werden, falsch-negative Untersuchungsergebnisse sind möglich. Um MRT-Artefakte zu minimieren, werden für Sprungbeinoperationen inzwischen ausnahmslos Titanimplantate verwendet.
Indikationen und TherapieverfahrenZiel der Frakturbehandlung ist die exakte anatomische Wiederherstellung der knö-chernen Strukturen zur Vermeidung von Inkongruenzen. Eine möglichst frühzeiti-ge Rekonstruktion soll die Gefäße entlasten und eine schnelle Revaskularisation ermög-lichen. Frühfunktionelle Behandlung des gesamten Fußes sowie des oberen und der unteren Sprunggelenke wird angestrebt.Periphere Frakturen mit unverschobenen kleinen Fragmenten können konservativ behandelt werden. Größere periphere Fragmente sollten mit Kleinfragmentschrauben oder resorbierbaren Stiften refixiert werden [9]. Die konservative Therapie kann bei allen nicht dislozierten Talus-