Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Physiologie und Pathophysiologie des Magen-Darm-Trakts, insbesondere der genetischen Erkrankungen, haben sich in den letzten Jahren drastisch vermehrt, und ihre Zahl nimmt aufgrund molekularbiologischer Methoden ständig zu. Angeborene Diarrhöen können durch Einteilung in 3 Gruppen diagnostiziert werden. Die osmotischen kön-nen von den sekretorischen und den Diarrhöen mit strukturellen Defekten gut unterschieden werden. Mittlerweile ist ein Überblick über die Ätiologie, Diagnostik und Therapie dieser "neuen" Krankheiten im Neugeborenen-und Säuglingsalter nötig, um ein wenig Hilfestellung bei der Abklä-rung derartiger Durchfallserkrankungen zu geben. Hierbei soll von dem Durchfall als führendes Symptom ausgegangen werden. Eine wichtige Frage, die man bei einem Neugeborenen oder jungen Säug-ling mit profusen Durchfällen nach dem Ausschluss einer infektiösen Ursache stellen muss, ist: E Handelt es sich um osmotische oder sekretorische Durchfälle bzw. um eine Mischform zwischen beiden? Charakteristisch für osmotische Durchfällen ist, dass sie unmittelbar aufhö-ren, wenn nichts mehr oral verabreicht wird. Sekretorische Diarrhöen dagegen persistieren mit wässrigen Durchfällen. Ist die Situation nicht so eindeutig, sondern persistieren sie weiterhin, meist mit schwerer metabolischer Azidose, kann auch eine strukturelle Veränderung der intestinalen Mukosa vorliegen. Im Folgenden werden die kongenitalen chronischen Durchfälle nach dieser einfachen Gliederung dargestellt. Dies erleichtert die Diagnostik und die Therapie.