ZusammenfassungJugendliche und Kinder bis hin zu Säuglingen wachsen in einem medial geprägten Umfeld auf. Digitale Hardware (Smartphones, Computer, Tablets, Spielekonsolen und Fernseher) und deren Anwendungen (zum Spielen, zur sozialen Kommunikation, zur Wissensvermittlung) sind längst fester Bestandteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen, sei es zu Hause, in der Schule bzw. dem Kindergarten oder in der Freizeit. Die COVID-19-Pandemie hat die Verwendung digitaler Medien weiter intensiviert. Das Kinder-(Schlaf)zimmer ist inzwischen ein Ort digitaler medialer Nutzung geworden, tagsüber, am Abend und in der Nacht. Die Nutzung digitaler Technologien wirkt sich negativ auf den Schlaf aus und führt zu einer verkürzten Gesamtschlafdauer, verminderter Schlafqualität, Schlafstörungen, einer verzögerten Einschlafzeit oder einem gestörten Schlafrhythmus bis hin zu einer Tag-Nacht-Umkehr. Als potenzielle Wirkmechanismen und Moderatoren in der Beziehung zwischen Mediennutzung und Schlaf wirken erstens die direkte Ersetzung des Schlafes durch die digitale Mediennutzung, zweitens ein erhöhtes Arousal, drittens eine Verzögerung des zirkadianen Rhythmus, ausgelöst durch die Lichtexposition bei Bildschirmtätigkeit, viertens eine (defizitäre) Selbstkontrolle und fünftens eine dysfunktionale Emotionsregulation.