GDCh‐Ortsverband Aachen. am 24. November 1952

Abstract

H.-R. P R ES C H I Miinchen: Zur Anwendung voon Radio-lsotopen i n der balneologischen Forschung.Der Gehalt vieler Mineralquellen a n Elementen, die in kleinen Yengen spezifisch wirksam sind, zeigt deren Bedeutung fur die Ralneologie. Aus dem Jod-Schwefelbad Wiessee wird iiber die Wirkung von Trink-und Badekuren mittels des Radiojod-Spei-CherUngSteEteE an Kurpatienten berichtet. In Badeversuchen wurde die Resorption von Radio-Jod zu messen versucht. Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, daD neben dem Jod vor allem dem Schwefel und dem Eisen eine groOe Bedeutung zukommt. K.-E. Q U E N T I N , Miinchen: Die Bedeutung der Schwefelbindungsformen iu7 die Balneotherapis mit Schwefelwassern.Untersuchungen iiber die Art des Vorkommens von Schwefel in SchwefelwHssern ergaben, daO ein Gemisch verschiedener Schwefel-haltiger Verbindungen vorliegen kann. Redox-VorgHnge bedingen eine Umlagerung der einselnen Verbindungen ineinander. Ferner ist mit dem Vorkommen von Schwefelwasserstoff, elementarem Schwefel, Thiosulfat, Polysulfiden, Polythionsiuren, Sulfit und Sulfat zu rechnen, woraus sich eine Verschiedenheit in der Wirkung der Schwefelwhsser ergeben kann. AuDerdem sind bei der Erklarung der Wirkung die iibrigen Mineralstoffe zu beriicksichtigen. RE ist noch unbekannt, ob der anorganische Schwefel nach der Resorption durch die Haut eine organiache Bindung (z. B. als EiweiOschwefel) eingehen kann. Versuche rnit radioaktivem in Verbindung mit papierchromatographischen Methoden erscheinen fur eine Klgrung dieser Frage aussichtsreich. Die friiher iibliche Beatimmung des Blut-Schwefels und der Sulfat-Ausscheidung vor und nach der Balneotherapie ist infolge der zu geringen Mengenunterschiede unbefriedigend.