Geburtshilfliche Notfälle I – Gefahrensituationen während der Schwangerschaft

Abstract

Die Geburtshilfe kann durch unvorhersehbar auftretende und akut verlaufende Notfallsituationen geprägt werden. So wird die Schwangere zur Herausforderung für den Notarzt. In vielen Fäl-len kommt der präklinisch korrekten Risikoeinschätzung und einem ggf. unmittelbaren Therapiebeginn große Bedeutung für die erfolgreiche Bewältigung des mütterlichen und/oder fetalen Notfalls zu. Dabei kommt den Erkrankungen des schwangerschaftshypertensionsassoziierten Formenkreises (schwangerschaftsindizierte Hypertonie, Präeklampsie, Eklampsie, HELLP-Syndrom [Haemolysis, Elevated-Liver-Enzymes, Low-Platlets, Akronym im Jahr 1982 von Weinstein eingeführt]), thromboembolischen Ereignissen in graviditate und dem akuten Abdomen bei der schwangeren Patientin wesentliche Bedeutung (Schweregrad, Dringlichkeit und Häufigkeit des Notfalls) zu. Die präklinisch verfügbaren diagnostischen Möglichkeiten wie auch die sich daraus konsequent ableitenden therapeutischen Entscheidungswege eröffnen auch dem nicht geburtshilflich spezialisierten Notarzt die Option einer effektiven Interventionsstrategie.Abstract ! Obstetrical care is characterized by unpredictable and acute emergencies. Due to changes in physiology during pregnancy and the responsibility for the patient and the fetus, pregnant women are a special challenge for emergency teams. On the other hand the correct prehospital diagnosis, risk assessment and emergency treatment are of vital importance for the outcome of the mother and the unborn child. Gestational-hypertension associated diseases (pregnancy induced hypertension, preeclampsia, eclampsia, HELLP syndrome), thromboembolic events and acute abdomen in pregnancy are in respect to frequency, severity and priority the most relevant conditions in emergency medicine. This review discusses prehospital diagnostic and treatment options to offer an effective approach to these emergencies for physicians inexperienced in obstetrical care.