Zusammenfassung
Hintergrund/Zielsetzung
Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) sollen die Arbeitsorganisation und die Arbeitsbedingungen verbessern sowie die persönlichen Kompetenzen der Beschäftigten fördern. Sie können einen großen Teil der Bevölkerung erreichen. Ziel der Studie ist, die Inanspruchnahme von verhältnis- und verhaltensbezogenen BGF-Maßnahmen anhand zentraler individueller und betrieblicher Faktoren zu beschreiben.
Material und Methoden
In der repräsentativen bevölkerungsbasierten Querschnittsstudie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2014/2015-EHIS) des Robert Koch-Instituts wurden 14.389 Erwerbstätige im Alter von 18 bis 64 Jahren zur Kenntnis und Inanspruchnahme von Angeboten zu Rückengesundheit, Stressbewältigung/Entspannung und einer Kantine mit gesunden Ernährungsangeboten in den letzten 12 Monaten in ihrem Unternehmen befragt. Dabei wurde nach soziodemografischen Faktoren, Gesundheitsbewusstsein und dem subjektiven Gesundheitszustand stratifiziert.
Ergebnisse
Das Angebot einer Kantine wird von 64,6 % der Frauen (F) und 66,2 % der Männer (M) genutzt. Angebote zur Rückengesundheit (F: 26,2 %; M: 18,7 %) und Stressbewältigung/Entspannung (F: 35,2 %; M: 25,6 %) werden deutlich weniger in Anspruch genommen. Beschäftigte mit ausgeprägtem Gesundheitsbewusstsein nutzen alle 3 Angebote häufiger als Beschäftigte mit weniger ausgeprägtem Gesundheitsbewusstsein. Männer mit schlechtem Gesundheitszustand nutzen die verhaltenspräventiven Angebote häufiger als Männer mit gutem Gesundheitszustand.
Schlussfolgerung
Um weitere Erwerbstätige mit BGF-Maßnahmen zu erreichen, sollten diese zielgruppenspezifisch konzipiert werden. Geschlechter- und Altersaspekte, der Umfang der Erwerbstätigkeit, das Gesundheitsbewusstsein sowie der Gesundheitszustand sollten berücksichtigt werden.