G e n e t i s c h e V e r s u c h e mit CoUinsia IV. Die A n a l y s e eines n a h e z u sterilen Artb a s t a r d e sGenetische Versuche mit Collinsia IV. Die Analyse eines nahezu steril. Artbast. 107C. bartsiae/olia unterscheiden sich unter anderem in folgenden Eigenschaften: C. bicolor: Samenzahl pro Kapsel 10--15; Samen groin. Blfiten gro•, meist mit kr~tftigen violetten Linien im Sehlund. Unterlippe violett.C. bartsiaefolia: Samenzahl pro Kapsel ca. 30; Samen sehr klein. Blfiten klein. Basis der Lappen der Unterlippe weiB; Unterlippe sonst ]ila, mit dunkleren Adernl Violette Linien im Schlund sehr schwach; die violette Linie an der Basis der Lappen der Unterlippe v611ig fehlend. Pflanzen viel kleiner als bicolor.Aul~erdem ist die Form, die Dicke und der Farbton der Bl~ttter beider Arten verschieden; vergleiche auch den Namen bartsiae{olia. Es macht keine Schwierigkeiten, die beiden Arten auseinanderzuhalten; dagegen ist es nicht leicht, alle ihre Unterschiede in Worte zu fassen. Die Chromosomenzahl beider Arten ist die gleiche, n = 7.Die Fertiliti~t bei Selbstungen oder Kreuzungen werden wir im folgenden dutch die Samenzahl pro Pflanze charakterisieren. Von jeder Pflanze wurden in der Regel 20--25 Bltiten des Hauptstengelszur Samen-. gewinnung benutzt; die allerobersten Blfiten wurden entfernt. Eine normale bicolor-Pflanze gibt dann (bei Kultur in elektrischem Licht) durchschnittlich 255 Samen, die etwa 250 Siimlinge liefern (Keimfahigkeit 98 %). In Inzuchtslinien ist sowohl die Anzahl tier Samen als auch die Keimflihigkeit geringer. --Bei den gleich erw~hnten P1-Artskreuzungen wurden weniger Bltiten pro Pflanze best~iubt, weshalb die Bititenzahlen in diesen Fallen besonders angegeben werden.Im Jahre 1929 wurde eine. Reihe yon Kreuzungen zwischen C. bicolor und C. bartsiaefolia vorgenommen. Die Kreuzung gelang in beiden Richtungen, wenn aueh der Samenansatz nur ein Bruchteil des normalen war. Im Jahre 1931 wurden die Artskreuzungen in gr6~erem Umfang wiederholt, wobei zahlreiche bicolor-Rassen benutzt wurden. Die Kreuzung bartsiae[olia ~ × bicolor 3 gelang in diesem Jahre besonders sehleeht. Ca. 1100 Bltiten yon 60 Pflanzen gaben zusammen nur 15 keimfahige Samen; diese stammten aber alle yon einer einzigen Pflanze, die mit Pollen tier zz-Rasse yon bicolor best~ubt waren. Die betreffende Pflanze war zuffillig stark durch Schwefelpulver beschiidigt worden. 5 unverletzte Geschwister, die mit der gleichen bicolor-Rasse bestaubt waren, setzten keinen Samen an. --DaB diese Artskreuzung im Jahre 1931 noch schlechter gelang als in 1929, k(innte darauf beruhen, da~ zu dem spateren Zeitpunkt Inzuchtslinien yon bicolor benutzt wurden.