Zusammenfassung: Hintergrund: Die Mikroschulung ist eine Kernkompetenz von Pflegefachpersonen. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Schulung der immer größer werdenden Gruppe von Menschen dar, die über eine geringe Literalität verfügen. Ziel: Ziel unseres Projektes war es, ein Lehrkonzept zu entwickeln und zu evaluieren, das angehende Pflegefachpersonen schrittweise dazu befähigt, eigenständig Mikroschulungen für Menschen mit einer geringen Literalität durchzuführen. Methode: Zunächst wurde ein Lehrkonzept für eine Mikroschulung in Leichter Sprache entwickelt, das mit angehenden Pflegefachpersonen des Bachelorstudiengangs Pflege der Charité – Universitätsmedizin Berlin umgesetzt und in einer Pilotstudie im Prä-Post-Design überprüft wurde. Mit selbstentwickelten Items wurden Erfahrung, Sicherheit, Kompetenz und Lernzuwachs gemessen. Ergebnisse: Vor Beginn des Lehrkonzepts hatten 56% (n = 14) der Teilnehmenden bereits erste Erfahrungen mit Patientenschulungen. Die Relevanz des Themas wurde als sehr hoch eingeschätzt (Median = 9; IQR = 10–8; n = 25). Nach Abschluss des Lehrkonzepts fühlten sich die Teilnehmenden sicherer in der Durchführung von Mikroschulungen (T0: 36% vs. T1: 79%) und kompetenter im Umgang mit Leichter Sprache (T0: 4% vs. T1: 26%). Schlussfolgerung: Ein Lehrkonzept, das die Entwicklung einer Mikroschulung von Anfang an mit dem zielgruppenspezifischen Ansatz der Leichten Sprache verbindet, erhöht die Sicherheit der Pflegenden bei der Durchführung einer Schulung sowie das Selbstmanagement von Menschen mit geringer Literalität.