Eine Betrachtung thorakaler Gefäßverletzungen konzentriert sich notwendigerweise auf diejenigen Patienten, die das Krankenhaus erreichen. Angaben zur Epidemiologie wie Inzidenz, Morbidität und Mortalität thorakaler Gefäßverletzungen sind daher nur ungenau bestimmbar und nur schwer auf die Gesamtbevölkerung zu beziehen. Die geschätzte Inzidenz thorakaler Gefäßverletzungen, die einer Intervention bedürfen, beträgt nach einer Neuberechnung von Caps zwischen 13 und 15 pro 100 000 Patientenjahre [3]. Mit 0,3 bis 4 % nehmen Verletzungen der Gefäße insgesamt -und der Anteil der thorakalen Verletzungen wird noch geringer sein -nur einen geringen Anteil an der Gesamtzahl rekonstruktiver Eingriffe am Gefäßsystem ein. Ihre große Bedeutung ergibt sich aber aus der hohen Mortalität. Ein Vergleich der demografischen und ätiologischen Charakteristika von Gefäßverletzungen in ländlicher und städtischer Umgebung ergab, dass die Patienten auf dem Land im Mittel älter waren (51 vs. 31 Jahre), öfter ein stumpfes als ein durch Schnitt oder Stichverletzungen hervorgerufenes Trauma erlitten (43 vs. 27 %) und etwas seltener aber doch überwiegend männlichen Geschlechts waren (79 vs. 84 %) [21]. Ätiologie Penetrierende Verletzungen haben einen Anteil von 50-90 % an allen thorakalen Gefäßverletzungen und können neben der Aorta und Vena cava einschließlich deren Äste bzw. Einmündungen jedes Gefäß betreffen, auch die V. azygos, Interkostalarte-Chirurgie "574-Weiterbildung", 8.3.05/dk köthen GmbH Weiterbildung CME-Beitrag Zentralbl Chir 2005; 130: W1 -W11 · © J. A. Barth in Georg Thieme Verlag KG · ISSN 0044-409X Weiterbildung W1Heruntergeladen von: University of Pittsburgh. Urheberrechtlich geschützt.