Die empirische Armuts-und Reichtumsforschung der letzten Jahre hat immer wieder Belege gefunden, dass ein Teil der deutschen Bevölkerung langfristig von unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilhabe-und Austauschbeziehungen ausgeschlossen ist. Trotz eines ausdifferenzierten sozialen Sicherungssystems werden bestimmte Gruppen nur unzureichend oder gar nicht von den bestehenden Unterstützungsleistungen erreicht oder die Hilfearrangements sind so gestaltet, dass sie bezüglich eines Teils der Adressat*innen keinen nachhaltigen Effekt erzielen können. Diejenigen, die mit den angebotenen Unterstützungssettings nicht zurechtkommen, werden z. B. als "Systemsprenger" bezeichnet. Dabei geraten die systematischen Lücken im Hilfesystem nur allzu leicht aus dem Blick und die Probleme bei der sozialen Inklusion werden individualisiert. Auf Basis einer theoretisch hergeleiteten Armutstypologie wird in diesem Beitrag versucht, die Lebenszusammenhänge und potenziellen Entfaltungsbedingungen der exkludierten Bevölkerungsteile systematisch zu beschreiben. Mithilfe der Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu werden Ansatzpunkte gesucht, um genau den Personen mehr Möglichkeiten für eine Kapitalaneignung gewähren zu können, die aufgrund ihres schichtspezifischen Habitus häufig nicht in der Lage dazu sind. In diesem Zusammenhang rücken die habituellen Kapitalaneignungsfähigkeiten in den Mittelpunkt. Um eine Habitusmodifikation zu