Zusammenfassung
Einleitung
Die regenerative Wirkung des Schlafes ist für die körperliche, kognitive, emotionale und behaviorale Tagesleistung im Studium von essenzieller Bedeutung. Neben dem Stress im Studierendenalltag nimmt auch die Nutzung der Bildschirmgeräte im Vordergrund der pandemiebedingten Onlinelehre drastisch zu. Insbesondere in den Abend- und Nachtstunden kann die erhöhte Bildschirmnutzung zu einer physischen, psychischen und kognitiven Aktivierung beitragen, was wiederum die Schlafqualität der Studierenden negativ beeinflussen kann.
Methoden
Zur Ermittlung möglicher Zusammenhänge zwischen der Bildschirmnutzung in der Onlinelehre sowie deren Auswirkungen auf die Schlafhygiene und -qualität nahmen 216 Studierende der Hochschule Magdeburg-Stendal anonym und freiwillig an der Onlinebefragung im Mai 2021 teil. Das positive Ethikvotum liegt vor.
Ergebnisse
Die allgemeine Schlafqualität der Studierendenschaft ist bei 68,9 % (n = 149) der befragten Studierenden als schlecht zu bewerten. Besonders Studierende, die vorwiegend am Abend oder in der Nacht für ihr Studium an Bildschirmgeräten arbeiteten und somit chronobiologisch eine Tendenz zu einem Abendtyp aufwiesen, neigten zu einem schlechteren Schlaf.
Diskussion
Die Auswirkungen langer Bildschirmzeiten in den Abend- und Nachtstunden können weitreichende Folgen für den Schlafrhythmus und das Bewusstsein für die körperlichen Bedürfnisse nach Pausen und Schlaf haben. Besonders die Onlinelehre in Zeiten der Coronapandemie führte zu einer Erhöhung der Bildschirmzeit neben der ebenso hohen privaten Nutzung. Daraus könnte eine weiterhin negative Beeinträchtigung der Schlafhygiene und -qualität nicht nur auf Kosten der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit am Tage, sondern vielmehr der physischen und psychischen Gesundheit resultieren.