Durch den Ausbruch des zweiten Weltkrieges hatte die Entwicklung der Gasturbine, die durch die fortgesetzte Verbesserung der warmfesten Werkstoffe rnit holier Dauerstand%festigkeit bereits vor etwa einem Jahrzehnt ein Niveau erreicht hatte, das sic zu einer wettbewerbungsfahigen Kraftmiaschine machte, eine jahe Unterbrechung erfahren. Wahrend die gewonnenen Ergebnisse in Deutschland und in den anderen kriegsfuhrenden Landern zunachst ausschlicfllich auf Turbinen fur den Flugzeugantrieb angewandt wurden, wurdcn im neutralen Ausland, insbesondere in der Schweiz, schon Gasturbinen fur ortsfeste Anlagen und fur Turbinenlokomotiven usw. cntwickelt. Nach dem Kriege hat sich a w h das ubrige Ausland, neben einer intensiven Weiterentwicklung der Flugreugturbinen, der Gasturbinenforschung und -cntwicklung fur friedliche Zwecke mit vie1 Initiative zugewandt, und heute verdient die Gasturbine vor allem dort immer groi3ere Beachtung, wo es gilt, Brennstoffe, die wegen ihres hohen Aschegehaltes oder aus sonstigen Griindcn groi3e Schwierigkeiten bereiten, vor ihrer Verbrennung zu vergasen. Auch in England wurde im Februar d i e m Jahres auf einer Tagung des Iron and Steel Institute in London die Ergebnisse der englischen Forschung auf diesem Gebiete, die ihren Niederschlag in 37 Aefsatzen gcfunden haben, zur Diskussion gestellt (I). Es war selbstverstEndlich, daR der Schwerpunkt der Ausfiihrungen auf die in den letzten Jahren entwickelten Turbinenwerkstoffe und ihr Verhalten bei hoherien Temperaturen lag, da der thermische Wirkungsgrad von Gasturbinentriebw-erkcn, der zwar durch Steigerung der Frischgastemperaturen erhoht werden konnte, seine Begrenzung in der Warmfestigkeit der Werkstoffe, besonders der fur Leit-und Laufschaufeln, die unter gleichzeitiger Fliehbeangpruchung hohen Temperaturen ausgesetzt sind, findet.Daneben wurde in vcrschiedencn Vortragen a u k das Vergieflen (2), Weiterverarbeiten ( 3 ) und Schweitlen (4) der Turbinenwerkstoffe ausfuhrlich behandelt.
Werkstoffe. Zusamrnensetzung und Charakterisierungforderungen gestellt werden ( 5 ) : 1. geniigend hohc Zugfestigkeit (> 48 kgimm2), Dehnung (> 10 Oio) und Kcrbschlagzahiykeit (> 1,4 mkg nach Izod) bei Raumtempcratur, 2. genugend hohe Dauerstandfestigkeit zur Verhutung von vorzeitigem Verlust der Elascizitatseigenschaften bei hoheren Temperaturen, 3. ausreichende Ermiidungsfestigkeit bei hoheren Temperaturen, um die im Betrieb auftretenden Wedxelbelastungen ertragen zu konnen, 4. Bestzndigkeit gegen Versprodung und struktureller Ver-Yndcrung wahrcnd langcrer Bctricbsdauer bei hiiheren Temperaturen, 5. Unempfindlichkeit gegen Warmestofie (Erhitzungs-und Abkiihlungsperioden wahrend des Betriebes), 6 , hinreichcnder Oxydations-und Icorrosionswiderstand gegen Verbrennungsgase und -produkre. An Werkstoff fur Gasturbinen mussen folgende An-Aus der Vielzahl der im Verlauf des letzten Jahriehnter in England fur Casturbinen entwickelten Legierungen ist wohl die N i -L e g i e r u n g Nimonic 80 mit (%) 18-21 Cr, z,o-z,y Ti, o ,~ Al, Rest Ni, die sich bereits seit 1942 ,...