ZusammenfassungWeltweit können etwa 20% der akuten und chronischen und 50-80% der fulminanten Hepatitiden weder einem der bisher bekannten Hepatitis-A-, -B-, -C-, -D-oder -E-Viren zugeordnet werden noch werden andere Auslöser gefunden.Klinische und experimentelle Daten weisen auf die Existenz bislang unbekannter Viren als mögliche Ursache dieser Erkrankungen hin. Es wird daher nach weiteren Erregern geforscht.Die Kenntnisse über die auf dieser Suche in den letzten Jahren identifizierten Erreger werden nachfolgend zusammengefasst.Das GB-Virus-C/Hepatitis-G-Virus (HGV) wurde 1995/1996 entdeckt und ist ein weltweit verbreitetes Virus mit einer Prävalenz von etwa 1-2 % in der Normalbevölkerung.Es wird hauptsächlich durch Bluttransfusionen übertragen.Nur wenige Infizierte zeigen allerdings eine vorübergehende milde, klinisch inapparente Erhöhung der Transaminasen.Seine Relevanz in der chronischen Leberschädigung scheint auf wenige Einzelfälle beschränkt zu sein.Kürzlich veröffentlichte Studien zeigen jedoch überraschenderweise bei HGV-koinfizierten HIV-Patienten einen protektiven Effekt der Hepatitis-G-Virus-Infektion.Unabhängig voneinander berichteten mehrere Forschergruppen, dass die Mortalität bei Koinfizierten sinkt und die Progression zu AIDS verlangsamt wird.Pathogenetisch könnte dies durch die Inhibition der HIV-Replikation verursacht sein.Das TT-Virus, das Ende 1997 in Japan isoliert wurde, ist aufgrund seiner weltweit auch unter der Normalbevölkerung Chronische Virushepatitiden, die durch die klassischen hepatotropen Viren verursacht werden, sind in Deutschland auch im Kindesalter durchaus von epidemiologischer Relevanz. Die häufigsten chronischen Hepatitiden sind die Hepatitis B und Hepatitis C. Aber auch akute Hepatitiden werfen häufig dia-gnostische Probleme auf, wenn sie keiner bekannten Virusinfektion zuzuordnen sind. In den letzen 5 Jahren ist es gelungen, das diagnostische Spektrum und die Kenntnisse zum Krankheitsverlauf zu erweitern. Durch die erweiterten molekularbiologischen Methoden wurden nicht nur die bekannten Infektionen besser charakterisiert, sondern es gelang auch, neue Viren zu entdecken und deren Struktur zu charakterisieren. Die Suche ist v. a. darin begründet, dass bis zu 20% der akuten und Posttransfusionshepatitiden nicht durch die bekannten Hepatitis A-E-Viren erklärt werden können. "Bis zu 20% der akuten und Posttransfusionshepatitiden können nicht durch die bekannten Hepatitisviren erklärt werden." In Tabelle 1 ist ein aktuelles Hepatitisalphabet mit den wesentlichen Charakteristika der Erkrankungen dargestellt. Mittlerweile sind 8 Viren bekannt, die allerdings eine ganz unterschiedliche klinische Bedeutung haben. Für den Kliniker ist es nicht immer einfach abzuschätzen, welche Virusnachweise bei akuten Hepatologie