Hintergrund: In dieser Studie wird die bestehende Evidenzlage zur Wirkung von Akupunkt-Anwendungen bei Asthma im Erwachsenenalter evaluiert. Methodik: Sechs elektronische Datenbanken wurden bis Mai 2014 auf relevante Studien hin durchsucht. In die Studie eingeschlossen wurden randomisierte, kontrollierte Studien zur Wirkung von Akupunkt-Anwendungen bei erwachsenen Asthmapatienten. Die methodische QualitĂ€t der ausgewĂ€hlten Studien wurde mithilfe des Cochrane Collaboration Tools ĂŒberprĂŒft. Die standardisierte Mittelwertdifferenz (SMD) sowie die 95%-Konfidenzintervalle (KIs) eines Random-Effect-Modells wurden ermittelt. Die HeterogenitĂ€t wurde durch I2-Statistiken errechnet. Ergebnisse: Insgesamt wurden acht Studien in unsere Analyse eingeschlossen. Die kumulierten Ergebnisse ergaben, dass die Akupunkt-Anwendungen die EinsekundenkapazitĂ€t (FEV1) (SMD 0,32; 95%-KI 0,04-0,60; p = 0,03) sowie den FEV1/forcierte VitalkapazitĂ€t-Quotienten (SMD 0,89; 95%-KI 0,70-1,09; p < 0,00001), den Interleukin- (SMD -0,26; 95%-KI -0,50 bis -0,01; p = 0.04) und den Immunglobulin-E-Spiegel bei Asthmapatienten verbesserten. Dies traf jedoch nicht auf das eosinophile kationische Protein zu (SMD -0,58; 95%-KI -1,42 bis 0,26; p = 0,18). Die Evidenz fĂŒr nachhaltige Effekte von Akupunkt-Anwendungen in der Therapie von Asthmapatienten ist nicht hinreichend. Schlussfolgerungen: Akupunkt-Anwendungen können eine sinnvolle komplementĂ€re bzw. alternative Therapieoption bei der Behandlung von Asthma sein, vor allem zur UnterstĂŒtzung der Lungenfunktion und zur Reduktion der Interleukin- und Immunglobulin-E-Level. Jedoch sind mehr Studien mit lĂ€ngeren Follow-up-Zeiten vonnöten, um die derzeitigen Erkenntnisse zu verifizieren.