Evidenzbasiertes Arbeiten im schulischen Kontext, bzw. evidenzbasiert zu unterrichten, bedeutet, „sich bei der Planung und Gestaltung des Unterrichts auf Daten, als Beobachtungen und andere empirisch feststellbare Indikatoren (z.B. Tests) zu stützen“ (Helmke et al., 2012). Das österreichische Qualitätsmanagementsystem für Schulen sowie Evaluation und Evidenzbasierung leisten einen großen Beitrag zur wirkungsorientierten Steuerung und Qualitätssicherung – auch oder vielleicht sogar gerade in der Sonderpädagogik. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Hintergrund einer Schulentwicklung, die sich zunehmend der empirischen Forschung (und damit der evidenzbasierten Unterrichtsentwicklung) in der Praxis zuwendet und vielleicht nicht immer mit „offenen Armen“ und einem „Platz im Herzen der Schulkultur“ begrüßt wird. Es wird der Versuch unternommen, einen ersten Überblick über die Literatur und die Möglichkeiten einer Umsetzung – speziell in der Sonderpädagogik – zu geben und Mut zu machen, sich mit den Möglichkeiten und Chancen der Unterrichtsdiagnostik auseinanderzusetzen.