Ein Nicht‐Spinellmodell für die Struktur von γ‐Al2O3, bei dem sich 25 % der Al3+‐Kationen an tetraedrischen Positionen befinden, hat viel Interesse erregt. 17O‐NMR‐Messungen und – erst kürzlich – 27Al‐NMR‐Messungen haben aber gezeigt, dass sich erheblich mehr Al3+‐Kationen an tetraedrischen Positionen befinden. Dies bedeutet, dass sich die Al3+‐Fehlstellen in γ‐Al2O3 nicht an tetraedrischen, sondern an oktaedrischen Positionen befinden, wie beim isostrukturellen γ‐Fe2O3 und in Übereinstimmung mit dichtefunktionaltheoretischen Voraussagen. Dies hat Folgen für die Struktur der γ‐Al2O3‐Oberfläche und für die Katalyse.