Wir berichten über einen Patienten mit einer seit der Pubertät bestehenden Hidradenitis suppurativa (HS). Er klagte über chronische Rückenschmerzen in Verbindung mit Sensibilitätsstörungen und Muskelschwäche im rechten Bein. Es wurde eine Lumboischialgie diagnostiziert. Die Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika und Schmerzmitteln brachte keine Symptomlinderung. Daraufhin wurde die Indikation zur chirurgischen Dekompression gestellt. Diese wurde jedoch intensiv kontrovers diskutiert, denn in der Hautregion, in der die Operation erfolgen sollte, befanden sich ausgedehnte entzündliche und fibrotische HS-Läsionen. Eine Kombinationstherapie mit Clindamycin/Rifampicin wurde eingeleitet und die Operation verschoben. Einen Monat nach Beginn der antibiotischen Therapie waren die Gelenksymptome vollständig abgeklungen und die entzündlichen Hautläsionen zeigten eine starke Besserung. Anhand des vorliegenden klinischen Falles möchten wir die verschiedenen mit HS assoziierten rheumatischen Erkrankungen erörtern, die eine korrekte Diagnose erfordern und bei der therapeutischen Versorgung des Patienten berücksichtigt werden sollten.