Funktionalisierungen von C(sp3)‐H‐Bindungen verkürzen und vereinfachen chemische Synthesen, indem sie die Verwendung einfacher Moleküle ermöglichen und neuartige Retrosynthesen bereitstellen. Intensive Forschungen, die auf die Entwicklung neuer Reaktionen basierend auf dem Ansatz der C‐H‐Funktionalisierung abzielten, haben zur weiten Verbreitung dieser Methoden in einer Vielzahl von Bereichen geführt. Dieser Aufsatz erörtert die Stärken und Schwächen der drei Hauptstrategien – übergangsmetallkatalysierte C‐H‐Aktivierung, 1,n‐Wasserstoffatomtransfer und übergangsmetallkatalysierter Carben‐ oder Nitrentransfer – in der gezielten Funktionalisierung nichtaktivierter C(sp3)‐H‐Bindungen. Für jede Strategie werden der Anwendungsbereich, die Reaktivität verschiedener C‐H‐Bindungen, die Position der reagierenden C‐H‐Bindungen bezüglich der dirigierenden Gruppe und die stereochemischen Auswirkungen mit Beispielen aus der Literatur veranschaulicht. Das Ziel dieses Aufsatzes ist es, dem Anwender von C‐H‐Funktionalisierungsreaktionen eine Orientierungshilfe zu geben und künftige Forschungen auf diesem Gebiet anzuregen.