Hinlegen und Liegendtransport nach Blasensprung

Abstract

Ein Vorfall der Nabelschnur ist eine seltene aber ernste Komplikation nach dem Blasensprung. Um diesen zu vermeiden, empfehlen Hebammen und GeburtshelferInnen in Österreich Schwangeren häufig, sich nach dem Blasensprung zu Hause hinzulegen und liegen zu bleiben, bis eine Betreuungsperson bestätigt hat, daß der vorangehende Kindesteil im mütterlichen Becken fixiert ist. Diese Empfehlung hat Nachteile und der Glaube an ihre Wirksamkeit wird nicht durch wissenschaftliche Nachweise unterstützt. Die vorgestellte Studie zielte auf eine Informationssammlung über die Empfehlung, die als Basis dazu dienen kann, ihre Verwendung zur Diskussion zu stellen und Forschung über ihre Wirksamkeit durchzuführen. Sie wurde als deskriptive Erhebung in drei Teilen durchgeführt: " Eine internationale E-mail / postalische Fragebogen-Erhebung unter einer GelegenheitsStichprobe von nationalen Hebammenorganisationen bzw. Hebammen sollte herausfinden, ob diese Praxis auch in anderen Ländern üblich ist. " Ein österreichweiter postalischer FragebogenZensus unter allen 1636 Hebammen und eine E-mail Fragebogen-Erhebung unter etwa 600 GynäkologInnen sollte feststellen, wie verbreitet die Praxis ist und was Fachleute darüber denken. " Standardisierte Interviews mit einer Gelegenheits-Stichprobe von 25 Frauen nach der Geburt, die einen Blasensprung zu Hause erlebt hatten, sollten deren Erfahrungen mit der Empfehlung und ihre Compliance herausfinden. Die Daten wurden mittels deskriptiver Statistik und Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Empfehlung nicht in allen Län-dern bekannt ist. Wenn ja, wird sie meist weniger streng oder gar nicht angewandt. Fachleute in Österreich verwenden sie nicht einheitlich. Etwa die Hälfte von ihnen glaubt nicht an die Abstract !