Immer noch sterben Patienten an malignen Lymphomen, weshalb neue therapeutische Optionen weiterhin erforderlich sind. Um ungehindert wachsen und sich ausbreiten zu können, mĂŒssen Tumorzellen in der Lage sein, dem Immunsystem zu entgehen. Daher könnte die VerstĂ€rkung oder Wiederherstellung von Immuneffektormechanismen gegen maligne Zellen von groĂem Nutzen sein, wie dies beispielsweise fĂŒr die allogene Transplantation gezeigt wurde. Fortschritte im Wissen ĂŒber die Regulation der Aktivierung und Inhibition T-Zell-basierter Effektormechanismen haben zur Entwicklung von Arzneimitteln gefĂŒhrt, die in der Lage sind, spezifische Checkpoints dieses Systems zu verĂ€ndern und auf diese Weise eine Immunreaktion gegen die Tumorzellen hervorzurufen. Angesichts des dramatischen Ansprechens bei Hodgkin-Lymphomen (HL) ist das Interesse, diese Arzneimittel auch bei Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) zu untersuchen, gestiegen. Die verfĂŒgbaren Daten unterstreichen das Potenzial von Checkpoint-Inhibitoren bei verschiedenen Lymphom-EntitĂ€ten, wie dem primĂ€ren mediastinalen B-Zelllymphom (PMBCL) oder den Lymphomen des zentralen Nervensystems (ZNS), und es besteht die Hoffnung, dass ein GroĂteil der Patienten letztlich davon profitieren wird. Allerdings sind intensive Anstrengungen erforderlich, um optimale Screening-Instrumente, Kombinationen und Therapiesequenzen zu entwickeln und das gesamte Potenzial dieser neuen Klasse therapeutischer Wirkstoffe auszuloten. Ăbersetzung aus Oncol Res Treat 2017;40:662-672 (DOI:10.1159/000481888)