traten h~ufiger Krankheitsbilder auf, ,,die nach Art der septischen Krankheiten die Individuen durch Vergiftung tSteten" (Trousseau). Bewundernswert ist die Klarheit, mit der Trousseau die urs/ichliche Einheit zweier so verschiedener Krankheitsbilder erkennt und den Zusammenhang zwischen Ablauf der Epidemie und Pathomorphose der Diphtherie herstellt: ,,Der Croup ist der gewShnliche Verlauf, der h~ufigste Ausgang der Diphtherie Wit sehen in der Tat viel mehr mit Diphtheri~is behaftete Individuen an Croup, als an jener sp/~ter zu besprechenden Angina maligns, welche naeh Art der septisehen Krankheit t6tet, dahinsterben... Dies (der Croup) ist, wie erw/~hnt, die gewShnliehere, im sporadisehen Zustand vorherrsehende und aueh in gewissen Epidemien aussehlieBlich beobaehtete Form der Krankheit; ja, diese Form ist noch die gewShnlichere, selbst w/~hrend der Dauer einer Epidemie yon Diphtheritis maligna... In der Tat wird in einer Familie, we vier, ffinf, sechs Individuen der Krankheit zum Opfer fallen, der Croup die allgemeine Regel bflden, wohingegen die n~ch Art der septischen Krankheiten die Individuen durch Vergiftung tStende Diphtheritis maligna nur ausnahmsweise auftritt". Die absolute Einheitliehkeit des Kontagiosums war ftir Trousseau auf Grund epidemiologischer und klinischer Beobachgungen sichergestellt :,,Hier sehen sie also eine eigentfimliehe Form der Diphtherie, welche dutch den Verkehr mit einem an den gew6hnliehen Formen der Krankheit leidenden Individuum erworben werden kann".Der grebe Kliniker der vorbakteriologischen Zeit skizziert in wenigen Zfigen das Grundgeschehen der diphtherischen Epidemie:,,Es scheint, dab die Diphtherie zu verschiedenen Epoehen, gerade wie andere epidemische Krallkheiten mit einem eigentfimlichen Genius auftritt; dann ist zu anderen Zeiten ihr Genius ein ganz anderer; noch sp/~ter erscheint sie dann wieder unter ihrer ersten Form und erleidet so verschiedene, in einem gegebenen Momente statthabende Transformationen. Ich mug Ihnen bemerken, dab wir seit mehreren Jahren eine jener epidemisehen Perioden durehmaehen, in welehen die maligne Form der Dphtherie viel h~ufiger als frfiher zum Vorschein kommt; in der Tat unterseheidet sieh die Krankheit, wie wir sie heute beobachten, unstreitbar in vielen Beziehungen yon derjenigen, die Bretonneau in so seharfen Zfigen sehflderte und erirmert uns an die yon den .i~rzten des 17. Jahrhunderts hinterlassene Beschreibung der Krankheit". Die von Bretonneau betriebenen Quellenstudien 1 lassen keinen Zweifel, dab die Diphtherie epidemisch oder sporadisch seit dem Altertum (Aretiius, Aetius) bis zum heutigen Tage in ]edem Jahrhundert au/getreten ist.