ZusammenfassungDie wahre Inzidenz von Infektionskomplikationen im Zusammenhang mit Regionalanästhesie und -analgesie ist unbekannt, aber wie bei allen invasiven Verfahren besteht die Gefahr schwerer Folgeschäden. Dieser Beitrag gibt einen Überblick zu Hygienemaßnahmen basierend auf der S1-Leitlinie „Hygieneempfehlungen für die Regionalanästhesie“, aktuellen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Grundlegende hygienische Standards (Ablegen von Schmuck, gründliche Händedesinfektion, saubere Umgebung) sind anzuwenden. Ein Mund-Nasen-Schutz, eine Kopfhaube und sterile Handschuhe sind ein essenzieller Bestandteil jeder Regionalanästhesie. Für Katheterverfahren soll zusätzlich ein steriler langärmliger Kittel getragen werden, außerdem ist ein steriler Überzug für die Ultraschallsonde zu verwenden (beim Legen eines Katheters auch eine sterile Ummantelung des Zuleitungskabels). Hautdesinfektionsmittel sollten alkoholbasiert sein und eine Substanz
mit Remanenzwirkung enthalten (z. B. Chlorhexidin oder Octenidin). Bei thorakalen Epiduralanästhesien eignet sich das Tunneln zur Infektionsprophylaxe. Unter Berücksichtigung von patientenbezogenen Faktoren (Diabetes, Adipositas, Immunsuppression) und je nach Verfahren (geplante Katheternutzung > 4 Tage, Einstichstelle des Katheters) kann eine Antibiotika-Prophylaxe in Erwägung gezogen werden.