Einleitung Magnesium zählt zur Gruppe der Mengenelemente. Mit einem Gesamtgehalt von 24 bis 28 g bei einem ausgewachsenen Menschen ist Magnesium nach dem Kalium das mengenmäßig zweithäufigste intrazelluläre mineralische Element in unserem Körper. Magnesium erfüllt eine Vielzahl wichtiger Funktionen im menschlichen Körper. So fungiert es als Cofaktor von über 300 Enzymen. Indem es die meisten ATP-abhängigen Enzyme aktiviert, ist Magnesium an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt, insbesondere an Reaktionen der Energiebereitstellung aber auch bei der Protein-und Nukleinsäurensynthese. Magnesium ist auch direkt an der neu-Eine orale Magnesium-Therapie ist nicht nur bei klassischen Magnesium-Mangelsymptomen wie z.B. Muskelkrämpfen, Spasmen, Herzrhythmusstörungen oder vorzeitigen Wehen in der Schwangerschaft indiziert. Magnesium-Gaben haben auch bei einer Reihe von weiteren Krankheitsbildern günstige Wirkungen gezeigt, die primär nicht mit Magnesium-Mangel in Verbindung gebracht werden, darunter die Insulinresistenz beim Metabolischen Syndrom und Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz, Migräne, Osteoporose und Asthma bronchiale. romuskulären Erregungsbildung und -weiterleitung beteiligt. Als Calcium-Antagonist setzt es den Tonus von quergestreiften und glatten Muskelzellen herab. Es stabilisiert darüber hinaus biologische Membranen, beeinflusst die Zelladhäsion und moduliert Ionenpumpen und -kanäle. Magnesium ist auch in der Regulation von Kalium-Kanälen in den Herzmuskelzellen involviert und ist zudem wichtig für die Mineralisierung und das Wachstum des Knochens [1, 2]. Aufgrund seiner vielfältigen Funktionen ist es nicht erstaunlich, dass eine unzureichende Versorgung mit Magnesium zu vielen biochemischen Veränderungen und verschiedenen klinischen Mangelsymptomen führt. Klinische Zeichen eines Magnesium-Mangels sind u.a. Muskelkrämpfe, Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, nervöse Beschwerden wie Kopfschmerz oder Nervosität, Herzprobleme wie Herzrhythmusstörungen oder Tachykardie, vorzeitige Wehen in der Schwangerschaft, brüchige Fingernägel und Menstruationsbeschwerden [2-4]. Magnesium-Haushalt Der Magnesium-Haushalt wird durch das Zusammenspiel von Resorption aus dem Darm, Ausscheidung über den Stuhl und den Urin sowie Einlagerung oder die Freisetzung in das bzw. aus dem Skelett reguliert (Abb. 1). Der größte Teil des Magnesiums unseres Körpers (ca. 60 %) befindet sich in den Knochen, die auch als Magnesium-Speicher fungieren. Gut ein Viertel des Magnesiums (25 bis 30 %) befindet sich in der Skelettmuskulatur; die anderen Gewebe enthalten zusammen 5 bis 10 % des gesamten Magnesiums. Das Serum enthält nur etwa 1 % des gesamten Magnesiums, stellt aber einen wichtigen Magnesium-Pool dar [1]. Der Normalbereich des Serum-Magnesiums liegt bei 0,75 bis 1,1 mmol/L. Aus gesundheitlicher Sicht wünschenswert sind jedoch Serumwerte > 0,80 mmol/L [3, 5]. 55 % des Magnesiums im Serum liegt in freier Form vor, der Rest ist gebunden an Albumine oder niedermolekulare Liganden wie Citrat, Phosphat, Sulfat oder Carbonat. Das freie...