ZusammenfassungHintergrund: Die iatrogene Kolonperforation ist eine seltene, jedoch gefürchtete Komplikation der Koloskopie. Eine konservative Therapie ist zwar in ausgewähl-ten Fällen vertretbar, führt jedoch bei Versagen häufig zu operativen Eingriffen mit höherer Morbidität und Letalität im Vergleich zu einer sofortigen und definitiven chirurgischen Versorgung. Die laparoskopische Chirurgie bietet hier eine Alternative zur konventionellen Operation.Material und Methodik: Die Daten aller Patienten, die innerhalb eines 7-Jahres- Zeitraums (1997Zeitraums ( -2003 wegen einer iatrogenen Kolonperforation laparoskopisch operiert wurden, wurden im Rahmen der prospektiven Datenbank "Laparoskopische kolorektale Chirurgie" erfasst und retrospektiv hinsichtlich Alter, Geschlecht, Perforationslokalisation, Diagnostik und Klinik, Operationsverfahren, intra-und postoperativer Komplikationen sowie des postoperativen Verlaufs analysiert.Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden sechs Patienten mit einer iatrogenen Kolonperforation laparoskopisch operiert. Dabei lag die Perforation bei fünf Patienten im linken und bei einem Patienten im rechten Kolon. Die Ursache für die Perforation war in drei Fällen eine therapeutische Koloskopie, in zwei Fällen eine diagnostische Koloskopie sowie in einem Fall die Anlage eines suprapubischen Blasenkatheters. Alle Patienten wurden noch am Aufnahmetag diagnostisch laparoskopiert und minimalinvasiv versorgt. Dabei erfolgte bei fünf Patienten mit Kolonpathologien (Divertikulitis, Polyp) eine Resektion des betroffenen Darmabschnitts, während bei einem Patienten eine Übernähung der Perforation durchgeführt wurde. Im postoperativen Verlauf traten keine Wundinfekte oder andere chirurgische Komplikationen auf.
Schlussfolgerung: Die laparoskopische Therapie von iatrogenen Verletzungen desKolons ist effizient und sicher durchführbar. Somit bietet sie in der Hand des erfahrenen Chirurgen eine Bereicherung der therapeutischen Möglichkeiten bei der iatrogenen Kolonperforation.
AbstractBackground: Iatrogenic colon perforation is a rare but life-threatening complication of colonoscopy. Although conservative therapy is possible in selected cases, it often leads to the necessity of more extensive operations with increased morbidity as opposed to immediate and definite surgery in case of failure. Laparoscopic colorectal surgery offers a reasonable alternative to conventional laparotomy.