Der Artikel widmet sich Reichweite, Elementen und Umfang der Forschung zu politischer Sozialisation. Argumentiert wird, dass jene derzeit eine gewisse Beschränkung auf Staatsbürgerschaft und die dafür notwendigen Elemente, im engeren Sinne Wissen und Kompetenzen und deren Erwerb, aufweisen. Demgegenüber wird hier der Weg beschritten, auch (im demokratischen Sinne) scheiternde Prozesse politischer Sozialisation, die zu einer Hinwendung zu totalitärer Ideologie und Gewalt führen können, in den Blick zu nehmen. Plädiert wird dafür, den Zusammenhang zwischen vor-politischen Sozialisationsaspekten, individueller Entwicklung, Kognition und Emotion verstärkt gesellschaftstheoretisch einzubetten und damit in seiner Wechselwirkung begreifbar sowie empirisch umfassender operationalisierbar zu machen.