Die Methylgruppe gehört zu den häufigsten Kohlenstoffbausteinen in niedermolekularen Wirkstoffen. Dieser einfachste Alkylrest kommt in mehr als 67 % der 2011 meistverkauften Wirkstoffe vor und kann die biologischen und physikalischen Eigenschaften einer Verbindung in bedeutendem Maß modulieren. Den Schwerpunkt dieses Aufsatzes bildet der so genannte magische Methyleffekt auf das Bindungsvermögen, bei dem der scheinbar banale Wechsel von der C‐H‐ zur C‐Me‐Gruppe den IC50‐Wert eines potenziellen Wirkstoffs um mehr als das 100fache verbessert. Anschließend an diese Diskussion folgt ein Überblick über Fortschritte in der Synthesechemie, die eine direkte Methylierung von sp2‐ und sp3‐C‐H‐Bindungen ermöglichen. Wir hoffen, dass die hier besprochene Bedeutung der einfachen Methylgruppe für die Wirkstoff‐Forschung zu Berichten über neue und umfassende C‐H‐Methylierungsreaktionen anregt.