Zusammenfassung
Hintergrund Körperliche Inaktivität ist eine der Ursachen für Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Schulungsprogramme zur Therapie von Adipositas haben neben der Ernährungsumstellung auch die Steigerung der körperlichen Aktivität zum Ziel. Diese Studie sollte überprüfen, ob die zusätzliche Anwendung eines Aktivitätssensors eine Wirkung auf den Therapieerfolg hat.
Patienten und Methodik N=32 adipöse Kinder und Jugendliche (8–16 Jahre), die an einem strukturierten ambulanten Schulungsprogramm teilnahmen, wurden in die Studie eingeschlossen. Die Zuordnung zur Interventionsgruppe (IG) mit Sensor oder Kontrollgruppe (CG) ohne Sensor erfolgte Alters- und BMI-gematcht. Anthropometrische Daten wurden zu Studienbeginn (t0), nach 4 Monaten (t1, Interventionsende) und 8 Monaten (t2, Studienende) erhoben
Ergebnisse Zum Zeitpunkt t2 (4 Monate nach Interventionsende) betrugen die relative Änderungen (t2–t0) für den Bauchumfang -1,23 vs. +2,36 %, für das Gewicht +1,48 vs. +6,37 %, für den BMI -2,30 vs. +3,17 % und für den BMI-SDS -7,79 vs. +1,76 % (IG vs. CG, jeweils p <0,05). Jungen der IG zeigten sowohl zu t1 als auch zu t2 höhere relative Reduktionen des Bauch-, Taillenund Oberarmumfangs sowie des Gewichts, des BMI und des BMI-SDS als Mädchen. Im Vergleich zu den Mädchen übten die Jungen signifikant mehr intensive körperliche Bewegung aus (p <0,05).
Schlussfolgerungen Die Ergebnisse dieser Studie sprechen für eine positive und nachhaltige Wirkung der Anwendung eines Aktivitätssensors auf die Entwicklung der Körperumfänge und des Körpergewichts von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas während eines strukturierten ambulanten Schulungsprogramms.