Arehiv f. Gyn~kotogie, Bd. 61. It. 2. 1~ 20(3 Poton und Vassmer, Beginnendes 8yncytiom Versehmelzung kindlieher und mfitterlioher Zellen und dem Au{'treten za.hlreicher secund~rer Proeesse~ wie Blutungen und Nekrosen, eine so eomplieirte und zu gleieher Zeit wechselnde, daass es nieht Wunder nehmen kaann, dass bis heute die Meinungen iiber die gntstehung der Geschwiilste und die EIerkunft ihrer einzelnen Beska.ndtheile noeh a.useina.nder gehen. Allerdings ist durch die Untersuehungen ~farchand's die Genese der Neubildung so weit geklgrt, dass die Iglemente des doppelten Chorionzottenfiberzuges a.ls die eigentliche Basis der Tumorbildung a.nzusehen sind. Streitig ist dabei der Antheil, der den Zellen der Langha.ns'schen Sehieht einerseits und dem Syneytium a.ndererseits bei dem Aufbau der Geschw~ilste zukommt~ und zweifelhaft erseheint ferner die Rolle, die das Bindegewebe tier fiSta.len Zotten und der Decidua dabei spielL Zur vollen glgrung dieser und a.nderer mehr untergeordneter Punkte wird es noeh weiterer easuistischer Forsehungen bedtirfen. Vor Allem wird es wiinsehenswerth sein, F~ttle yon noeh nicht welt vorgesehrittener Tumorbildung~ Anfaangssta.dien und von seeund/iren Vergnderungen freie Krankheitsbilder mehr a.ls bisher zu studiren, um a.uch fiber die Aetiologie Aufsehluss zu gewinnen. Im Ansehluss an Maarehand fassen die meisten neueren Untersueher die uns bescMfdgenden Tumoren als Produkte f/Sta.ler Gewebswucherung a.uf, weshalb a.n Stelle des Namens Deeiduoma die Bezeichnungen Syneytioma und Chorionepithelioma vorgeschlagen wurden. Einen ganz abweiehenden Sta.ndpunkt nimmt V eit ein~ der dig Betheiligung des Chorionepithels nieht fiir wesentlieh h/ilt und die Ges&wiilste a.ls Sa.rkome a.uffa.sst, die unter dem Einfluss der Sehwangerschaft in eigenartiger Weise modifieirt seien. S0weit a.us der Litera.tur ersiehtlieh ist, steht Veit mit dieser Anseha.uung isolirt dar, und es ist deshalb zu beklagen, dass in dem yon ibm redigirten Ha.ndbueh dieser Auffaassung, welehe der a.natomisehen Begr~indung dureha.us entbehrt, ein so breiter l~aum gewghrt ist. Der naehfolgende, yon uns beobaehtete Fall, der aaueh in kliniseher Beziehung yon grossem Interesse ist, ist zweifellos geeignet, tiber manehe der noeh streitigen Pu~~kte Klarheit zu seha.ffen, und werden wir dabei a.ueh Gelegenheit ha.ben, a.uf die V eit'sohe Hypothese ngher einzugehen.